Am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung dreht sich alles um die menschliche Entwicklung und Bildungsprozesse. Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen arbeiten in interdisziplinären Projekten zusammen – darunter Psychologen, Erziehungswissenschaftler, Soziologen und Mediziner, aber auch Historiker, Ökonomen, Informatiker und Mathematiker. Inhaltlich geht es zum Beispiel um die Frage, wie Menschen selbst unter ungünstigen Bedingungen wie Zeitdruck und Informationsflut sinnvolle Entscheidungen treffen, wie sich das Zusammenspiel von Verhalten und Gehirn im Laufe des Lebens verändert, oder auch um menschliche Gefühle und wie sich diese im historischen Kontext verändern und auf den Lauf der Geschichte ausgewirkt haben.
Der Forschungsbereich für Adaptive Rationalität (Direktor: Ralph Hertwig) untersucht, wie einfache Entscheidungsstrategien – sogenannte Heuristiken – sowie kognitive Such- und Lernprozesse den erfolgreichen Umgang mit einer unsicheren und sich ständig verändernden Welt ermöglichen. Darüber hinaus untersucht der Bereich, wie sich diese kognitiven Prozesse über die Lebensspanne entwickeln. Aus den Erkenntnissen dieser Forschung kann man Schlussfolgerungen darüber ziehen, wie mithilfe einfacher Strategien, kollektiver Kognition sowie durch Gestaltung der Umwelt die Entscheidungen von Bürgern, Patienten, Ärzten und politischen Akteuren verbessert werden können.
Im Forschungsbereich Entwicklungspsychologie (Direktor: Ulman Lindenberger) werden menschliche Entwicklungsverläufe während der gesamten Lebensspanne und im Hinblick auf etwaige Optimierungstrategien analysiert. Die Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit kognitiven, persönlichkeitsbezogenen und sozialpsychologischen Aspekten der Entwicklung von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen. Schwerpunkte sind die Untersuchung von psychischer Entwicklungsregulation, Handlungskontrolle, Weisheit, Intelligenz, Gedächtnis und Informationsverarbeitung.
Haben Gefühle eine Geschichte? Und: Machen Gefühle Geschichte? Diese Fragen stehen im Zentrum des Forschungsbereichs Geschichte der Gefühle (Direktorin: Ute Frevert). In engem Gespräch mit Psychologen und Erziehungswissenschaftlern, aber auch mit Ethnologen, Soziologen, Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaftlern erkunden Historiker die Gefühlsordnungen der Vergangenheit. Sie gehen davon aus, dass Gefühle – Empfindungen und ihr Ausdruck – kulturell geformt und sozial erlernt werden. Zeitlich konzentriert sich die Analyse auf das 18., 19. und 20. Jahrhundert; räumlich geht es um eine Kontrastierung europäisch-westlicher und südasiatischer Gesellschaften.
Der Forschungsbereich Mensch und Maschine (Direktor: Iyad Rahwan) betreibt Wissenschaft, um die großen Herausforderungen durch künstliche Intelligenz, das Web und soziale Medien für die Art und Weise, wie wir arbeiten, lernen, kooperieren und Gesellschaft erleben, verstehen, vorhersehen und auf sie reagieren zu können.
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