Die zur Zeit der Befreiung minderjährigen KZ-Häftlinge sind heute die letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die über das Überleben und Sterben in den Konzentrationslagern berichten können. Erst seit einigen Jahren steht ihre Geschichte im Fokus der Forschung. Allerdings ist bisher nur wenig über diese spezifische Gruppe bekannt, zumal die überwältigende Zahl der minderjährigen KZ-Häftlinge umkam.
Verena Buser berichtet in ihrem Vortrag darüber, welche Faktoren die Überlebenschancen von Kindern und Jugendlichen im Konzentrationslager erhöhen konnten. Wer waren die Protagonisten und an welchen Orten innerhalb des Lagers wurden sie zur Zwangsarbeit eingesetzt? Darüber hinaus werden anhand einiger Beispiele die Spezifika in den Erinnerungsdiskursen ehemals minderjähriger Häftlinge aus Auschwitz, Sachsenhausen und Bergen-Belsen thematisiert. Schließlich stellt die Referentin einige ausgewählte Biografien von Kindern und Jugendlichen vor, die das KZ Sachsenhausen überlebt haben.
Vortrag und Diskussion mit Dr. Verena Buser
Begrüßung und Moderation: Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Dr. Verena Buser war von 2000 bis 2012 am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin tätig. 2009/10 wirkte sie außerdem als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Ausstellungsprojekt „Sie gaben uns wieder Hoffnung. Schwangerschaft und Geburt im KZ-Außenlager Kaufering I“ der KZ-Gedenkstätte Dachau mit. 2009 wurde sie an der TU Berlin in Neuerer und Neuester Geschichte mit einer Arbeit über das Überleben von Kindern und Jugendlichen in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Auschwitz und Bergen-Belsen promoviert. Verena Buser lebt als freiberufliche Historikerin in Berlin und ist Redakteurin der vom Verein für kritische Geschichtsschreibung e.V. herausgegebenen Zeitschrift WerkstattGeschichte.
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