Seen und Sölle, Flussläufe und Moore, ausgedehnte Wälder, Felder und Wiesen – das ist die Uckermark. Wie auf einer Arche trifft man auf besonders viele seltene Tier- und Pflanzenarten: Adler brüten in der Waldmark, Fischotter jagen in klaren Flüssen nach Forellen und Neunaugen, Biber stauen Bäche zu Seen, Dachse, Marderhund und Füchse leben gemeinsam mit Hirschen und Rehen in der Feldmark. Vor allem aber ist die abwechslungsreiche, von der Eiszeit geprägte Landschaft die Kranichmetropole Europas.
Beste Voraussetzungen für die Natur: 60% der Uckermark stehen unter Schutz - im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, im Nationalpark Unteres Odertal und im Naturpark Uckermärkische Seen.
Tierfilmer Christoph Hauschild setzt diesen ungewöhnlichen Landstrich in Szene. Hochstabilisierte Aufnahmen aus dem Helikopter zeigen die Region aus luftiger Perspektive, extreme HD-Zeitlupen von Kranichen, Fischadlern oder Fledermäusen sowie aufwändige Zeitrafferaufnahmen gewähren Einblicke in die Welt der tierischen Bewohner im Nordosten Brandenburgs und verleihen dem Film den besonderen Hochglanzlook. Die Dokumentation „Wildes Deutschland – Die Uckermark“ portraitiert die wohl einsamste Region Deutschlands und gibt seltene Einblicke in eine Natur, die man anderenorts schon lange schmerzlich vermisst.
55 Millionen Schweine werden jährlich in Deutschland geschlachtet. Millionen Schweine werden aber niemals gegessen: Sie sterben nur, um weggeworfen zu werden, sie landen niemals in einer Bratpfanne, sondern auf dem Müll. Trotzdem boomt die industrielle Schweinezucht, es entstehen riesige neue Tierfabriken. Und die sind politisch offensichtlich gewollt. EU, Bund und Länder fördern eine industrielle Massentierzucht, die zu Überproduktion führt. Für die großen Züchter lohnt sich dieses Geschäft selbst dann noch, wenn der Markt längst übersatt ist.
Die Dokumentation „Schweine für den Müllcontainer“ von Edgar Verheyen nimmt die Zuschauer mit auf die Suche nach den vielen Geldquellen, die die Politik für immer mehr Billigfleisch erschließt. Und er zeigt die Folgen. 20.000 Mastschweine in einem Stall, das bedeutet: Dahinvegetieren in Schmutz, Enge und Dunkelheit, ständig geplagt von Krankheitserregern. Rund zehn Prozent der Schweine sterben dort, bevor sie schlachtreif sind.
Der Film legt schonungslos die Hintergründe dieser Fleischproduktion offen und ist an vielen Orten dabei, wo Fleisch auf dem Müll landet: im Handel, in der Gastronomie und beim Verbraucher. Fleisch hat keinen Stellenwert mehr.
Die Dokumentation fragt aber auch nach einer Alternative und besucht die “Hermannsdörfer Landwerkstätten”, einen Musterbetrieb nachhaltiger Tierzucht. Sein Gründer ist Karl Ludwig Schweisfurth, einst Pionier der Fleischindustrie in Deutschland, als Chef des Herta-Konzerns europäischer Marktführer. Das Geschäft, das ihn einst reich machte, sieht er längst kritisch: “Haben wir das gewollt - immer billiger, damit wir immer mehr Fleisch fressen?” Fazit: Fleisch essen, ohne sich zu ekeln - das ist möglich. Aber wenn alle Schweine, die die Deutschen essen, so leben sollten wie in Schweisfurths Landwerkstätten, dann wäre Fleisch um ein Vielfaches teurer.
Filmgespräch mit Thomas Volpers vom Bund für Umwelt und Naturschutz
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