Ingeburg Geißler (*1932) wurde als einziges Kind eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter in Erfurt geboren. Im Juni 1933 wanderte die Familie nach Palästina aus, kehrte jedoch einige Monate später nach Deutschland zurück. Um Mutter und Kind vor Zwangsmaßnahmen der nationalsozialistischen Machthaber zu schützen, ließen sich die Eltern scheiden. 1938 wanderte der Vater nach Schanghai aus. Ingeburg lebte bei ihrer Tante in Marbach, einem Ortsteil von Erfurt. Noch im Januar 1945 wurde das Mädchen, ohne weitere Angehörige, nach Theresienstadt deportiert und erst im Mai befreit. Nach der Rückkehr in ihre Heimatstadt Erfurt machte sie trotz der verpassten Schuljahre mit Hilfe ihrer Mutter das Abitur, zog 1952 zum Studium nach Ostberlin und blieb. Ihren Vater, der inzwischen in den USA lebte, sah sie erst 1959 wieder.
Nach einer Begrüßung durch Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, und Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin, berichtet Ingeburg Geißler im Gespräch mit Knut Elstermann aus ihrem Leben.
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