Ein sehr persönlicher Film über den Umgang einer deutschen Familie mit der NS-Vergangenheit. Hans Ludin, SA- Obergruppenführer, ausgezeichnet mit dem Blutorden und anderen hohen Weihen des Nazistaates, wird 1941 von Hitler als Gesandter in den „Schutzstaat“ Slowakei geschickt, um dort Minister des Großdeutschen Reichs die Interessen Berlins und vor allem die „Endlösung“ durchzusetzen. 1947 wird er als Kriegsverbrecher verurteilt und hingerichtet. Der Filmemacher Malte Ludin, Sohn des überzeugten Nationalsozialisten, setzt sich mit der Vergangenheit auseinander und findet das kollektive Beschweigen einer Familie vor. Deutlich spürbar ist die Angst, das positive Gedenken an den Vater zu verlieren. Jedes der Geschwister will subjektiv, unter Vermeidung ehrlicher Reflektionen, das Bild des Vaters bewahren. Der Film zeigt eindringlich eine Vielzahl von Mechanismen, die gegenüber der eigenen Familienvergangenheit zum Einsatz kommen: die Verdrängung, Verweigerung, und die Beschönigung - die Familiengeschichte als Tabuthema. Das Ergebnis der quälenden Inspektion der Angehörigen ist das gleiche wie vor 60 Jahren: Noch immer will niemand etwas gewusst haben. „Eine typisch deutsche Geschichte“ (Malte Ludin). Bemerkung Deutschland 2004 Buch und Regie: Malte Ludin Länge: 87 Minuten Verleih: Plan 7
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