Ein Film von Rainer Burmsiter, Produktion: Hans Sparschuh, Koproduktion: MDR, 2002, 45 Minuten Am 1. März vor 47 Jahren nahm in der DDR das damalige Ministerium für Nationale Verteidigung seine Arbeit auf. Damit einhergehend war auch der Aufbau der NVA abgeschlossen. Für Hunderttausende junger Männer in der DDR verbinden sich mit ihrem Dienst in der NVA prägende und nicht selten unangenehme Erinnerungen. Die Stiftung Aufarbeitung lädt Sie zu einer kritischen Rückschau über den "Alltag" in der Volksarmee ein. 19:00 - 19:10 Begrüßung und Eröffnung Rainer Eppelmann, MdB, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Aufarbeitung, Minister für Abrüstung und Verteidigung a.D. 19:15 - 20:00 Aufführung des Films Alltag in der NVA 20:00- 21:00 Podiumsdiskussion Rainer Burmeister (Regisseur), Admiral a.D. Theodor Hoffmann (Chef der NVA 1990), Dr. Rüdiger Wenzke (Historiker, MGFA Potsdam), Dr. Stefan Wolle (Historiker, Publizist). Moderation: Stephan Detjen (Deutschlandfunk) Kurz vor oder nach Vollendung des 17. Lebensjahres erreichte die männlichen Bürger der DDR in der Regel der Musterungsbefehl für die Nationale Volksarmee. Ihnen standen mit der Einberufung, die oftmals unmittelbar auf den 18. Geburtstag folgte, mindestens 18 Monate ohne die vertraute Umgebung und die Familie bevor. Mit der zivilen Kleidung ließ der Soldat zugleich auch die zivilen Rechte hinter sich; er war den militärischen Machtstrukturen ausgeliefert. Die NVA, auch als "Armee des Volkes" bezeichnet, war im Volk der DDR alles andere als beliebt. Mehr als 2,5 Millionen DDR-Bürger waren als Wehrpflichtige bei der NVA. Oft erfuhren sie in den Truppenteilen etwas ganz anderes als den so oft propagierten "sozialistischen Gemeinschaftssinn". Der Alltag der Wehrpflichtigen war geprägt durch Willkür der Vorgesetzten, durch stupide, immer wiederkehrende Arbeitsverrichtungen und durch den geforderten widerspruchslosen Gehorsam. Ausgangs- und Urlaubsverbot waren die üblichen Strafen für Übertretungen. In der inneren Struktur glich die NVA stark der sowjetischen Armee. Die ständige Gefechtsbereitschaft erforderte, dass immer 85 Prozent der Soldaten wehrbereit in der Kaserne sein mussten. Unter den Soldaten entwickelte sich eine eigene Hierarchie zwischen den Neuankömmlingen und jenen, die schon kurz vor der Entlassung standen. Die "EK-Bewegung" wurde stillschweigend geduldet, auch wenn sie oft genug zu Exzessen und Demütigungen führte. Bis heute sind die Erinnerungen an den Alltag in der NVA davon geprägt.
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Kommentare
Kommentierensuper
super. Und ja, na klacko war das hilfreich
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