Die kleine ehemalige Sowjetrepublik Moldova zwischen Rumänien und der Ukraine war in seiner Geschichte meistens Spielball zwischen größeren Mächten. Nach sieben Jahren von mehreren Regierungen, die dem Anschein nach pro-europäisch sind, hat sich die moldauische Bevölkerung im November 2016 wieder für einen prorussischen Präsidenten entschieden. Neben dieser Erzählung ist der Einfluss einiger Oligarchen im Land erheblich. Junge Menschen verlassen das politisch gespaltene Land, das vor 1991 noch der Obst- und Gemüsegarten der Sowjetunion war. Welche Perspektiven gibt es? Wie kann man die verfahrene Situation verstehen? Wir reisen langsam durch Rumänien nach Chisinau, machen Halt auch in der abtrünnigen Region Transnistrien. Von Odessa (Ukraine) gibt es dann die Möglichkeit, mit dem Flugzeug oder wieder per Zug zurück nach Berlin zu kommen.
Vorläufiges Programm:
Tag 1
Nachmittags Treffen in Berlin, Kennenlernen und Einführung ins Programm der Reise, abends Abfahrt vom Berliner Hbf
Tag 2
Morgens Umstieg in Budapest, abends Ankunft in Sibiu (Hermannstadt)
Tag 3
Stadtspaziergang in Sibiu, Gespräch über die „Revolution“ im Dez. 1989 und über die Situation der Siebenbürger Sächsinnen und Sachsen, Nachmittags Zugfahrt nach Bukarest
Tag 4
Stadtspaziergang in Bukarest mit Fokus auf die Schauplätze vom Dezember 1989, Gespräch über die aktuelle politische Lage, abends: Nachtzug nach Chișinău
Tag 5
Morgens Ankunft in Chișinău und freier Vormittag; Stadtspaziergang und abends Gespräch über die Identität Moldovas und Entwicklungen seit 1991, Besichtigung des Historischen Museums
Tag 6
Ausflug nach Orheiul Vechi und zum Projekt Eco-village in Rîșcova, Übernachtung im Dorf Lalova
Tag 7
Ein Tag in Lalova: Dorfleben, Besichtigung des Höhlenklosters Țipova (Bootsfahrt auf dem Dnjestr), Gespräche über ländliche Entwicklung in Moldova (Ruhetag)
Tag 8
Zurück nach Chișinău, Gespräche zur aktuellen politischen Lage mit Politiker/innen und Analyst/innen, Feier des "Tages der Sprache"
Tag 9
Fahrt nach Tiraspol, Gespräche mit Vertreter/innen der Zivilgesellschaft und Repräsentant/innen des abtrünnigen Transnistriens, abends Fahrt nach Odessa
Tag 10
Tag in Odessa: Stadtspaziergang, Gespräche zur aktuellen politischen Lage und über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland
Tag 11
Abflug/ Abfahrt nach Berlin ab Odessa.
Organisatorisches und Teilnahmebedingungen
Bildungsreise mit den Zug:
Für die Etappen der Hinfahrt nutzen wir bewusst die klimafreundlichere
Beförderung mit dem Zug. Eine Bahnfahrt ermöglicht es uns zusätzlich,
räumliche Distanz anders wahrzunehmen und zu erleben was es heißt, fern zu
reisen. Die Teilnehmenden können sich auf den Fahrten kennenlernen und
austauschen. Zurück aus Odessa bieten wir an, entweder das Flugzeug zu
nehmen oder über Kiew und Warschau mit dem Zug zu fahren.
Programm und Leitung:
Julian Gröger ist Bildungsreferent der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg. In
den Jahren 2001/02 machte er seinen Friedensdienst in Siebenbürgen und
war 2007-09 Lektor an der ULIM Universität in Chisinau, Moldova. Er ist eng
mit der Region verbunden und spricht unter anderem Rumänisch und
Russisch. Er freut sich darauf, andere Menschen für seine Lieblingsregionen
begeistern zu dürfen und hat schon mehrere Bildungsreisen geleitet.
Die Anerkennung als Bildungsurlaub wird beantragt.
Preis/ Teilnahmegebühr:
1.250,- € im Doppelzimmer
200,- € Zuschlag für Unterbringung im Einzelzimmer (nur in begrenzter Zahl möglich)
300,- € Rabatt für Geringverdienende mit Begründung möglich
Preisänderungsvorbehalt (gesetzlich vorgeschrieben seit dem 1.11.2008): Eine
entsprechende Anpassung des Preises ist im Falle der Erhöhung der
Beförderungskosten oder einer Änderung der für die betreffende Reise
geltenden Wechselkurse zulässig.
Leistungen:
Zugfahrten von Berlin Hbf nach Odessa mit Aufenthalten in Sibiu, Bukarest,
Chișinău und Tiraspol (für zwei Nachtzüge: Liegewagen in 4er Abteilen);
sieben Übernachtungen in Mittelklassehotels mit Frühstück; Stadtführungen;
alle Eintritte und Führungen gemäß Programm. Rückflug oder Rückfahrt aus
Odessa nach Berlin. Nicht enthalten: Trinkgelder, persönliche Ausgaben, nicht
angegebene Mahlzeiten und alkoholische Getränke.
Anmeldung:
Anmeldung bis zum 29. April 2017
Schriftlich (Post, Fax oder eMail) bei
Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg, Dortustraße 52, 14467 Potsdam
Fon 0331 – 200 578 0 l Fax 0331 – 200 578 20
eMail anmeldung@boell-brandenburg.de
oder online unter www.boell-brandenburg.de
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