Wenige Kilometer hinter der Brandenburger Landesgrenze befand sich von 1937 - 1948 am Übergang der Ober- zur Niederlausitz in der Ortslage Nardt das Lager Elsterhorst. Bis 1945 wurden zunächst polnische Kriegsgefangene, später französische, belgische und sowjetische Soldaten sowie in einem separatem Lagerabschnitt französische Offiziere interniert. Am 19./20. April 1945 befreiten Soldaten der sowjetischen Armee die noch im Lager verbliebenen Gefangenen. Anschließend wurden zunächst deutsche Kriegsgefangene im Lagerbereich untergebracht. Bis Anfang 1948 diente das Lager Elsterhorst als zentrales Quarantänelager für heimkehrende Kriegsgefangene im Land Sachsen und als Auffanglager für Umsiedler, die in Folge des Krieges gezwungen wurden, ihre angestammte Heimat zu verlassen.
Die in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. entstandene Wanderausstellung des Stadtmuseums Schloss Hoyerswerda trägt erstmals neuere Untersuchungen der Dokumente des Sächsischen Hauptstaatsarchivs, vieler weiterer Archive in ganz Europa, aber vor allem die Erinnerungen der Internierten und Anwohner des Lagers zusammen. In Gedenken und Erinnerung an die Opfer des Krieges will die Ausstellung gerade junge Menschen vor dem Leid bewaffneter Konfliktlösung mahnen.
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