Seit einiger Zeit hören wir von Gender-Ideologie, von Gender-Gaga, Gender-Wahn oder Ähnlichem.
Ultrakonservative Gruppen und rechtspopulistische Kreise polemisieren aggressiv gegen alles, was mit einem liberalen Verständnis von geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung oder mit Gleichstellungspolitik zu tun hat. So unterschiedliche Dinge wie Geschlechterforschung, politische Gleichstellungsstrategien, Sexualaufklärung und Schwangerschaftsabbruch werden in einen Topf geworfen und verteufelt.
Laut AfD-Grundsatzprogramm marginalisiere die "Gender-Ideologie ... naturgegebene Unterschiede zwischen den Geschlechtern" und wirke "traditionellen Wertvorstellungen und spezifischen Geschlechterrollen in den Familien" entgegen. Die traditionelle Kleinfamilie (mit möglichst mehreren Kindern) wird als "Keimzelle der Gesellschaft" einer "volkswirtschaftlich nicht tragfähige(n) und konfliktträchtige(n) Masseneinwanderung" gegenübergestellt. Beschworen werden nicht nur ein traditionelles, sondern ein völkisches Verständnis von Familie und die Vorstellung einer homogenen Nation, die an die Stelle individueller Freiheitsrechte tritt.
Wenn Denkfiguren der Rechtspopulisten auf der Straße, in Veranstaltungen oder am Stammtisch übernommen werden, müssen politisch aktive Menschen dem entgegentreten. In unserer Veranstaltung soll überlegt und trainiert werden, wie auf solche Äußerungen reagiert werden kann.
Zur Referentin: Barbara Stiegler, Dr. phil., Diplompsychologin, Diplompädagogin, ehemalige Leiterin des Arbeitsbereiches Frauen- und Geschlechterforschung in der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragten des Landkreises Dahme-Spreewald und der Stadt Lübben.
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