Das wird man doch wohl sagen dürfen!? – die Gefahren eines öffentlichen „Tabubruchs“

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Hajo Funke

Abendveranstaltung

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Die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg und „ProJu, Projekt- und Eventmanagement für Jugendliche in Oranienburg“ laden Sie herzlich zur Veranstaltung „Das wird man doch wohl sagen dürfen!? von den Tücken eines öffentlichen „Tabubruchs“ mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hajo Funke ein.

Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ hat 2010 zu heftigen gesellschaftlichen Debatten darüber geführt, wer eigentlich zu dieser Gesellschaft gehört und wie dies begründet wird. Dabei hat sich gezeigt, dass Denkweisen und Argumente, die MigrantInnen und MuslimInnen herabwürdigen und für gesellschaftliche Missstände verantwortlich machen, als salonfähig gelten.

Beunruhigend sind nicht nur die populistischen Thesen Sarrazins, sondern vor allem auch die Selbstverständlichkeit, mit der seinen rassistischen Äußerungen in breiten Teilen der Gesellschaft zugestimmt wird. Mit dem Argument „das wird man doch wohl sagen dürfen“ wird dabei auf ein vermeintliches Tabu verwiesen und bemängelt, gewisse Ansichten dürften nicht öffentlich ausgesprochen werden. Gleichzeitig wird dadurch ausgedrückt, Sarrazin hätte im Kern doch Recht.

Prof. Dr. Funke geht in seinem Vortrag auf Sarrazins rassistische Thesen und auf Gründe für ihre große Anschlussfähigkeit in der Gesellschaft ein. Thematisiert werden u.a. die Fragen: Was ist eigentlich Rassismus, wie drückt sich dieser in unserem Alltag aus und woher kommt die große Zustimmung zu Sarrazins Thesen? Zudem werden wir über gefühlte und wirkliche Tabus sprechen und darüber, wie Debatten über gesellschaftlich bedeutende Themen geführt werden können.

Prof. Dr. Hajo Funke war langjähriger Professor für Politik und Kultur am Institut für Politische Wissenschaften der Freien Universität Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen u.a. Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland.

Die Veranstaltung wird von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung und im Bundesprogramm „XENOS – Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Sie findet im Rahmen des Projektes „SPACES – Information, Debatte, Training für Toleranz“ der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg statt.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per E-Mail oder Fax wird gebeten: anmeldung@boell-brandenburg.de bzw. 0331-20057820.
 

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