Der „Große Terror“ 1937–1938 in der Sowjetunion

Eine fotografische Dokumentation von Tomasz Kizny

Ausstellung

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Der stalinistische „Große Terror“ 1937 und 1938 in der Sowjetunion war beispiellos: In nur 16 Monaten forderte er etwa 1,5 Millionen Opfer. 750.000 Menschen wurden sofort ermordet und in geheimen Massengräbern verscharrt. Ihre letzten Spuren sind polizeiliche Gefängnisfotos, die nach ihrem Entstehen für Jahrzehnte in Geheimarchiven verschwanden und erst Anfang der 1990er Jahre öffentlich bekannt wurden.

Seit 2006 hat der polnische Fotograf und Journalist Tomasz Kizny im Rahmen eines Forschungsprojektes viele dieser Aufnahmen gesichtet, Orte von Massengräbern ausfindig gemacht und fotografiert und  Interviews mit betroffenen Familien geführt. Sein Buch „La Grande Terreur en URSS 1937–1938“ erschien 2013 auf Französisch und Polnisch.

In seiner Ausstellung zeigt Tomasz Kizny 80 Gefängnisfotografien der Opfer in vergrößerten Abzügen sowie weitere 200 als audiovisuelle Projektion, jeweils mit kurzen biografischen Angaben. Über Medienstationen sind acht Video-Interviews abrufbar, in denen sich Augenzeugen – meist die Kinder von Ermordeten – erinnern. Eine Projektion zeigt Fotografien, die Tomasz Kizny von 40 geheimen Hinrichtungsstätten und Massengräbern in Russland, der Ukraine und Weißrussland aufgenommen hat.

Nach Stationen in Polen, der Schweiz, Frankreich und Russland ist die Ausstellung nun erstmals in Deutschland zu sehen.
 

Ausstellungseröffnung am 5. März, 18 Uhr

Podiumsdiskussion 19 Uhr mit Tomasz Kizny und Arsenij B. Roginskij, Leiter der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiges Begleitbuch in Deutsch und Englisch (herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Stiftung Picture Doc, 84 S.,65 Abbildungen), erhältlich im Museumsshop zum Preis von 5 Euro.

Ausführliche Informationen zur Ausstellung unter www.hbpg.de

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In den Jahren 1937/38 ließ Stalin hunderttausende Menschen ermorden. Der polnische Fotograf Tomasz Kizny hat Fotos der inhaftierten und ermordeten Menschen zusammengetragen. "Umgeschichtet" erinnert außerdem an das Massaker von Katyn und zeigt, wie Comics in den USA Kinder und Jugendliche für die Ziele der Bürgerrechtsbewegung begeistern.

mehr im Beitrag von INFOradio vom 7.03.15

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