Die Lindenstraße 54/55 in der Zeit des Nationalsozialismus

Vorstellung des NS-Dauerausstellungsmoduls

Informationsveranstaltung

Die Geschichte des Haft- und Gerichtsortes Lindenstraße 54/55 ist auf das Engste mit der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945 verknüpft. Von 1934 bis 1944 wurde das Gerichtsgebäude vom Potsdamer Erbgesundheitsgericht genutzt, das auf der Grundlage des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ rund 3.400 Frauen und Männer zur Zwangssterilisation verurteilte. Außerdem beherbergte das Gebäude bis Mitte Februar 1945 weiterhin das Amtsgericht mit angeschlossenem Gerichtsgefängnis, in dem eine große Zahl von Kriegsgefangenen, Zivil- und Zwangsarbeitern inhaftiert waren.

Unter den Häftlingen befanden sich auch jüdische Einwohner aus Potsdam und Umgebung, die kriminalisiert wurden, weil sie bewusst oder unbewusst gegen die antisemitische Gesetzgebung des NS-Regimes verstoßen hatten. Und schließlich dienten die Potsdamer Justizgebäude – das Gerichtsgefängnis in der Lindenstraße 54/55 und die Gebäude des Land- und Amtsgerichtes in der nahe gelegenen Kaiser-Wilhelm-Str. 8 (heute: Hegelallee) – in den letzten Kriegsjahren als Außenstelle des 1943 aus Berlin mit einzelnen Senaten und seit Anfang 1945 gänzlich verlagerten Volksgerichtshofes, der hohe Zuchthausstrafen und in den letzten Kriegsjahren immer häufiger Todesurteile verhängte.

Die Veranstaltung informiert über die Ausstellungskonzeption zum Haft- und Gerichtsort Lindenstraße 54/55 in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Umsetzung der Ausstellung durch die Landeshauptstadt Potsdam und das ZZF wird im Rahmen der projektbezogenen Gedenkstättenförderung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert.

Die Lindenstraße 54/55 in der Zeit des Nationalsozialismus
Vorstellung des NS-Dauerausstellungsmoduls

  • Dr. Annemone Christians

Kommentare:

  • Dr. Claudia Steur, Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
  • Dr. Petra Fuchs, Institut für Geschichte der Medizin an der Charité, Berlin

Moderation:

  • Dr. Thomas Schaarschmidt, ZZF Potsdam
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