Das Seminar beschäftigt sich mit der Legitimität und Notwendigkeit der Besetzung des öffentlichen Raums mit demokratischen, humanistischen (Gegen)Argumenten. In einer demokratischen Debatte gilt das Recht auf freie Meinungsäußerung. Eingeschränkt wird es dort, wo Grundrechte wie die Würde des Menschen verletzt werden oder geltendes Recht gebrochen wird, bspw. beim Tatbestand der Volksverhetzung. Meinungsfreiheit wird jedoch nicht nur durch Gesetze beschränkt, sondern auch durch Werte- und Moralvorstellungen, die als Grundlage für einen respektvollen Umgang miteinander dienen. Wie weit diese Grenzen gehen, ob und wann sie überschritten werden und welche Rolle die Inszenierung von Tabubrüchen spielt, um KritikerInnen zum Schweigen zu bringen, ist Gegenstand des Seminars. Die aktuelle „Sarrazin-Debatte“ bietet Anlass, sich mit den Grenzen der Meinungs-freiheit auseinander zu setzen. Menschen, die sich engagiert gegen Rassismus und Menschenverachtung ein-setzen, schlägt dabei nicht selten der Vorwurf der „Meinungspolizei“ entgegen.
Das Seminar versteht sich als praxisorientierte Analyse rund um das Thema Meinungsfreiheit. Dazu wird auch mit aktuellen realpolitischen Beispielen gearbeitet. Ziel des Seminars ist es, den eigenen Standpunkt in Bezug auf die Grenzen der Meinungsfreiheit zu schärfen, Strategien zur Erringung der Meinungshoheit zu erkennen und gegebenenfalls zu widerlegen sowie die eigene Position in der öffentlichen Debatte wirksam zu platzieren.
Das Seminar untergliedert sich in drei Blöcke:
- Rechtlicher Rahmen und Grenzen der Meinungsfreiheit
- Demokratie und Meinungsfreiheit – gesellschaftlicher Rahmen öffentlicher Debatten
- persönlicher Rahmen – eigene politische Standpunkte öffentlich zur Geltung bringen und Notwendigkei-ten der Grenzziehung
Das Seminar richtet sich an Aktive, die sich kritisch mit rechten Einstellungen und Verhaltungsweisen auseinan-dersetzen und Interessierte, die sich mit eigenen Demokratievorstellungen und Grenzen der Meinungsfreiheit im öffentlichen Diskurs auseinandersetzen wollen.
ReferentInnen:
Kati Lang ist Juristin und Trainerin in der Jugend- und Erwachsenenbildung mit den Schwer-punkten Ideologie und (neue) Erscheinungsformen des Rechtsextremismus sowie Recht gegen Rechts.
Erik Wolf ist Erwachsenenpädagoge und Medienwissenschaftler. Er ist seit mehreren Jahren in der Bildungsarbeit tätig und verfügt über eine Trainerausbildung des Netzwerks für Demokratie und Courage e.V . Neben seinem Studium war er als freier Trainer tätig, derzeit ist er Jugendbildungsreferent bei der DGB Jugend Sachsen.
Das Seminar findet in Kooperation mit der Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ statt.
Anmeldung bitte mit Name, Organisation und vollständiger Anschrift an anmeldung@boell-brandenburg.de oder per Fax an 0331-20057820. Ohne vorherige Anmeldung ist eine Teilnahme leider nicht möglich. Sie erhalten von uns eine Anmeldebestätigung, die Sie bitte zu Seminarbeginn vorlegen.
Hinweis: Das Seminar kann nur stattfinden, wenn sich bis zum 13.05.2011 ausreichend TeilnehmerInnen ange-meldet haben. Verpflegung und Seminarmaterialien sind im Teilnahmebeitrag enthalten. Die Anmeldung erfolgt verbindlich. Eine Abmeldung ist nur bis zum 13.05. möglich. Bei kurzfristigen Absagen und Nichterscheinen wird bei Abmeldung vom Seminar nach dem 13.05. bzw. Nichtteilnahme eine Stornogebühr in Höhe von 50,00 € fällig.
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstal-tenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veran-staltung zu verwehren oder von dieser zu verweisen.
Kontakt und Informationen zum Seminar:
Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg
Dortustr. 52
14467 Potsdam
Tel.: 0331-200578-0
Fax.: 0331-20057820
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