Kritische Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit der DDR war den Staatsoberen ein Dorn im Auge. Die Situation verschärfte sich, als 1983 in der DDR die Friedensbewegung "Schwerter zu Pflugscharen" entsteht und Friedrich Schorlemmer in Wittenberg ein Schwert umschmiedete.
Lothar Rochau führte zu dieser Zeit eine Jugendgruppe von ca. 40 Personen, organisierte Demonstrationen, zum Beispiel gegen Umweltverschmutzung in Halle. Die Kirche, sein Arbeitgeber entzog ihm den Schutz und kündigte ihm. Schließlich wurde Rochau auch die Freundschaft mit dem Hallenser Juristen Dietmar Funke zum Verhängnis, der sich an einer Unterschriftensammlung für einen Bittbrief an SED-Chef Erich Honecker und Bundeskanzler Helmut Kohl beteiligt hatte. 33 Ausreisewillige forderten darin, unter Berufung auf die KSZE-Schlussakte von Helsinki und die Menschenrechte, ihre Anträge müssten beschleunigt behandelt werden.
Im Rahmen seines Vortrages berichtet er und stellt an Hand von Dokumenten aus autobiografischer Sicht diese bewegte Zeit dar. Als Zeitzeuge sieht er es als seine Verantwortung und Pflicht jungen Menschen die Grenzen des politischen Systems in der DDR und die zermürbende Wirkungsweise des Staatssicherheitsdienstes aufzuzeigen.
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