Die Ergebnisse der tschechoslowakischen Wahlen des Jahres 1992 vertieften die Spaltungstendenzen innerhalb der Bevölkerung deutlich. Während die Tschechen vorwiegend die Partei um Václav Klaus wählten und damit für einen starken gemeinsamen Staat eintraten, votierten die Slowaken mehrheitlich für Vladimir Mečiar und eine weitgehende Dezentralisierung. Als sich nach langen Verhandlungen keine Einigung erzielen ließ, beschloss das Parlament im Oktober 1992 die Auflösung der ČSFR. In Erinnerung an die friedlichen Auflösung der Tschechoslowakei vor 10 Jahren sollen die historischen und politischen Hintergründe aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Zudem soll auch auf die gegenwärtige politische und gesellschaftliche Situation in der Slowakei eingegangen werden, insbesondere seitdem die Slowakei seit mehr als drei Jahren sich von einem autokratisch-nationalistisch regierten Land zu einem demokratischen Staat mit „gezielter“ Öffnung nach Europa hinbewegt. Zu den Problemfeldern gehören vor allem die Umstrukturierung der zentral-gesteuerten Wirtschaft, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und Reform der sozialen Sicherungssysteme sowie die Vorbereitung auf die Mitgliedschaft in der EU ab 2004. An dem Colloquium publicum nehmen der Pressesprecher der slowakischen Botschaft Juraj Ješko, der Politikwissenschaftler Kai-Olaf Lang, die Publizistin Andrea Kralovičova und der Politiker Michal Ambrovič.
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