Das „Militärstädtchen Nr. 7“ gehörte als Deutschlandzentrale der Militärspionageabwehr neben dem Hauptquartier des Komitees für Staatssicherheit (KGB) in Berlin-Karlshorst zu den wichtigsten Geheimdienststandorten außerhalb der Sowjetunion, an der Nahtstelle zu Westeuropa. Neueste Forschungsergebnisse geben Einblicke in die von 1945 bis 1991 dort residierende Behörde, deren Struktur, nachrichtendienstliche Aufgaben und Arbeitsweise, zeigen aber auch eine Alltagsgeschichte als Leben im Schatten der Mauer, diesseits und jenseits entlang einer Grenze, mit der sich der sowjetische Geheimdienst jahrzehntelang von der deutschen Zivilbevölkerung abschottete.
Dr. phil. Ines Reich ist Historikerin und leitet die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam. Zu Ihren Tätigkeitsfeldern zählen: Forschungen und Ausstellungen zur Geschichte des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus, zur Rezeption der Widerstandsgesichtsschreibung in Deutschland sowie zur sowjetischen Repressionsgeschichte in Ostdeutschland.
Die Vortragsreihe „HIS-WIS – Historische Seiten der Wissenschaft“ ist ein gemeinsames Veranstaltungsformat des Vereins proWissen Potsdam und der Volkshochschule Potsdam. Mehrmals im Jahr laden sie zu Fachvorträgen und anschließender Diskussionsrunde ein und geben einen Einblick in die Geschichte der Hochschulen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Potsdams und der Region, deren Anfänge z.T. weit in das vorige Jahrhundert zurückreichen.
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