Über Personen sind Parteien zu identifizieren. Und doch sind ihre Programme mehr als ideologische Folklore oder Produkte zeitraubender Abstimmungsreigen auf Parteitagen. Sie dienen Mitgliedern als Selbstvergewisserung und Wählern sollen sie Orientierung bieten: Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit, heißt es in Artikel 21 des Grundgesetzes. Doch die politischen Ziele und inhaltlichen Vorgaben der Parteien sollen immer lockerer daherkommen, gefällig und bekömmlich. Strittig sind sie häufig nicht mehr.
Ist daraus zu schließen, dass die Parteien in Deutschland einander immer ähnlicher werden? Wir prüfen, inwieweit programmatische Veränderungen erkennbar oder Annäherungen gewünscht sind – oder ob politische Programme nicht vielmehr notwendigerweise einer gewandelten Lebenswirklichkeit angepasst werden.
Auf der Tagung legen erfahrene und selbstkritische Parteipolitiker, versierte Journalisten und profilierte Wissenschaftler die ideologischen Wurzeln und programmatischen Fundamente der fünf bedeutenden politischen Kräfte in der Bundesrepublik frei. Woraus speisen die Parteien bis heute ihre Grundannahmen, tragen katholische Soziallehre oder protestantische Ethik Früchte?
Wie lebt das Ideal einer Symbiose von Demokratie und Sozialismus heute fort? Nicht zuletzt unterziehen wir die neuen Bewegungen einer Prüfung – inwieweit bringen sie Dynamik in eine erstarrte Welt, regen sie die politische Kommunikation an oder die politischen Mitbewerber nur auf? Welchen Werten sind sie verhaftet, generieren sie mehr als kurzlebige Tweets?
Gemeinsam ergründen wir, welchen Wertorientierungen die Politik in Deutschland in den letzten Jahren gefolgt ist und was für Tendenzen sich für die Zukunft abzeichnen. Werden politische Entscheidungen dominieren, die allein pragmatisch oder strategisch motiviert sind? Oder erfahren traditionelle Markenkerne der Parteien einen Relaunch, erstrahlt das vielzitierte Tafelsilber mit neuer Politur?
Um diese Fragen zu klären sind Sie herzlich nach Schwanenwerder eingeladen.
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