Immer wieder war es der Initiative und dem vehementen Engagement einzelner Personen zu danken, dass eine Aufarbeitung der Vergangenheit im gesamtdeutschen Sport angestoßen wurde. Mittlerweile legendär ist das Enthüllungs-Buch »Doping Dokumente«, das die ehemalige Leichtathletin Brigitte Berendonk gemeinsam mit ihrem Ehemann Prof. Werner Franke recherchierte und 1991 vorlegte.
Ebenfalls 1991 trat die nach ihrem engagierten Vorsitzenden so benannte »Richthofen-Kommission« an, um eine Selbstreinigung im organisierten Sport zu erreichen. Seit 1998 mussten sich Trainer und Funktionäre des DDR-Sports wegen ihrer Dopingvergehen vor Gericht verantworten. Nebenkläger und wichtiger Zeuge im Rahmen der Prozesse war Andreas Krieger, der seine 1997 vollzogene Geschlechtsumwandlung u.a. auf das jahrelange Zwangsdoping mit anabolen Steroiden zurückführt. Der langjährige Torhüter des 1. FC Magdeburg Hans-Georg Moldenhauer übernahm 1990 die heikle Aufgabe, den ostdeutschen Fußballverband zu demokratisieren.
Die Veranstaltung reflektiert das Spannungsverhältnis zwischen persönlicher Verantwortung und struktureller Einbindung und zieht eine erste Bilanz von gut 20 Jahren Aufarbeitung im Sport.
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