Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt des Interesses: Wieviel Emotionalität ist für ein nachhaltiges historisches Lernen notwendig? Wo liegen die Chancen, wo die Grenzen beim Einsatz von emotional bewegenden Rollenspielen, Rekonstruktionen und Zeitzeugeninterviews in der historisch-politischen Bildungsarbeit? Ist der sogenannte „Beutelsbacher Konsens“ noch zeitgemäß?
Wie in jedem Jahr möchte die Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten in Berlin und Brandenburg Gedenkstättenmitarbeiter/innen, Lehrer/innen und weitere Multiplikatoren/innen der Bildungsarbeit in einer ganztägigen Veranstaltung zusammenbringen, um den Erfahrungsaustausch und wechselseitige Anregungen zu fördern.
Wir möchten Sie herzlich zu dieser aus drei Plenarveranstaltungen und mehreren Workshops bestehenden Veranstaltung einladen.
Eine Veranstaltung mit finanzieller Beteiligung des Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
9:30—11:15 Uhr Einführungsveranstaltung
Begrüßung
- Dr. Ines Reich, Leiterin Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
- Dr. Martina Münch, Ministerin für Jugend, Bildung und Sport des Landes Brandenburg
- Prof. Dr. Günter Morsch und Martin Gutzeit, Vorsitzende der Arbeitskreise I und II der Arbeitsgemeinschaft der Berlin-Brandenburgischen Gedenkstätten
Impuls
BEWEGENDE BILDER? – FILMISCHE REPRÄSENTATIONEN VON GEDENKSTÄTTENBESUCHEN
- Elena Demke, LStU Berlin und Elke Gryglewski, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Vortrag und Diskussion
MIT ÜBERWÄLTIGENDEM ÜBERWÄLTIGEN? EMOTIONALITÄT UND KONTROVERSITÄT IN DER HISTORISCHEN BILDUNG
- Dr. Matthias Heyl, Pädagogischer Leiter Gedenkstätte Ravensbrück
11:30—13:00 Uhr Arbeitsgruppen mit Projektvorstellungen
AG 1: WIEVIEL EMOTION IST ERLAUBT? ROLLENSPIELE, REKONSTRUKTION UND REENACTMENT
Leitung: Dr. Axel Klausmeier, Direktor Stiftung Berliner Mauer
- Elke Gryglewski, Gedenk– und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz:
Studientage zu „Planung und Organisation des Völkermords“ bzw. „Stufen des Vernichtungsprozesses“ – Ein Angebot für die Sekundarstufe I
- Gela Eichhorn, Freie Theaterpädagogin:
Theaterarbeit mit dokumentarischem Material – Komplexes Lernen als eine emotionale Herausforderung für Schüler, Pädagogen und Zuschauer
- Julia Franke, Deutsch-Russisches Museum Berlin Karlshorst:
Emotionalität versus Dokumentation? — zur Umsetzung der neuen Dauerausstellung und dem Umgang mit Besuchererwartungen
AG 2: KONTROVERSITÄT UND CONFLICTING MEMORIES IN DER ZEITGESCHICHTLICHEN BILDUNG: CHANCE ODER WERTERELATIVISMUS?
Leitung: Dr. Insa Eschebach, Leiterin Mahn– und Gedenkstätte Ravensbrück
- Gundula Klein, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland—“Tränenpalast“ am Bahnhof Friedrichstraße:
Auslöser Ausstellung: Besucher diskutieren verschiedene Sichtweisen auf die Geschichte der deutschen Teilung
- Anna Milarch, Petr Huml, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen:
Möglichkeiten des europäischen Gedenkens am Beispiel eines deutsch-tschechischen Projektes in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
- Timon Perabo, Anne Frank Zentrum:
„Kriegskinder—Lebenswege bis heute. Im Dialog zwischen den Generationen lokale Geschichte erkunden
- Thomas Kunz, Mahn– und Gedenkstätte Ravensbrück:
„Gruppenheterogenität und Kontroversität“: Erfahrungen mit regionalen Helferworkcamps
AG 3: MULTIPERSPEKTIVITÄT ALS KÖNIGSWEG?
Leitung: Uwe Neumärker, Direktor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
- Barbara Schieb, Gedenkstätte Stille Helden/ Gedenkstätte Deutscher Widerstand:
Überleben im Nationalsozialismus: Zum pädadogischen und musealen Umgang mit den „stillen Helfern“ und ihren Schützlingen
- Regina Huber, Christoph Kühn, Jugendmuseum Schöneberg:
Berlin halb und halb: Geschichtslabor an Schulen zur deutsch-deutschen Geschichte nach 1945
- Stefan Boberg, Pädagogische Dienste, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen:
Verschiedene Sichtweisen auf einen Ort: Über Projekttage für Jugendliche zum Thema „Die Bevölkerung Oranienburgs und das Konzentrationslager Sachsenhausen“
- Carin Eich, Gedenkenstättenlehrerin in der Gedenkstätte für Opfer der politischen Gewalt Potsdam, Carla Ottmann, Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Projektwerkstatt „Lindenstraße 54“ e.V.:
Multiperspektivität in der Zeitzeugenarbeit: „Der steinerne Horizont. Wo in Potsdam die DDR endete“ — ein Filmprojekt der Waldorfschule Potsdam in Kooperation mit der Projektwerkstatt "Lindenstraße 54"
AG 4: ZEITZEUGEN „BEWEGEN“. BIOGRAFISCHE ERINNERUNG IN DER GEDENKSTÄTTENPÄDAGOGISCHEN ARBEIT
Leitung: Dr. Ines Reich, Leiterin Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
- Dr. Barbara Köster, Denkmal für die ermordeten Juden Europas:
Projekttage für Schüler im Videoarchiv der Stiftung — Konzept, Verlauf und Erfahrung
- Elke Weißer, Jugendbildungsstätte Berlin-Konradshöhe e.V.:
Über den Umgang mit biografischen Quellen: Chance und Grenze eines Schülermedien-projekts zum Thema Zwangsarbeit in Berlin
- Karsten Harfst, Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen:
Zeitzeugen als Vermittler. Zum pädagogischen Konzept der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
- Sylvia Wähling, Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus:
Baucamps und Begegnung : Konzeption und Projekte der Gedenkstätte im ehemaligen Zuchthaus Cottbus
13:00—14:00 Uhr Mittagspause mit Informationsangeboten
Mittagessen
Angebot: Führung durch das Gefängnisgebäude
14:00—15:30 Uhr Arbeitsgruppen mit Projektvorstellungen
Wiederholung der Arbeitsgruppen vom Vormittag
15:30—16:00 Uhr Kaffeepause
16:00—17:15 Uhr Podiumsdiskussion
SIND ERFAHRUNGEN, DIE AUS DER AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM NATIONALSOZIALISMUS STAMMEN, AUCH FÜR DIE AUSEINANDERSETZUNG MIT DER SED-DIKTATUR GÜLTIG?
Moderation: Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Auf dem Podium:
- Dieter Dombrowski, MdL, Generalsekretär der CDU Brandenburg
- Alice Ströver, Bündnis 90/Die Grünen
- Prof. Dr. Rainer Eckert, Direktor des Zeithistorischen Forums Leipzig
- Prof. Dr. Alfons Kenkmann, Professor für Geschichtsdidaktik an der Universität Leipzig
- Dr. Thomas Lutz, Leiter des Gedenkstättenreferats Stiftung Topographie des Terrors
17:15 Uhr Ende der Veranstaltung
Angebot: Führung durch das Gefängnisgebäude
Markt der Möglichkeiten:
Gedenkstätten und Institutionen der außerschulischen historischen Bildungsarbeit können nach Anmeldung auf dem „Markt der Möglichkeiten“ im Besucherinformationszentrum der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam ihre Bildungsangebote präsentieren.
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