
Der Mensch muss essen und trinken, um zu leben. In Mitteleuropa herrscht kein Mangel an Lebensmitteln. Im Gegenteil, das Angebot in Supermärkten ist riesig und lockt täglich potentielle Käufer. Doch ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen, müssen die Lebensmittel weggeworfen werden, egal, ob sie noch zu verwenden wären oder nicht. Auch in privaten Haushalten nimmt die Menge der Lebensmittel zu, die verderben und weggeworfen werden. Inzwischen wird rund ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel entsorgt – eine gigantische Verschwendung, die angesichts der weltweiten Hungersnöte kaum zu rechtfertigen ist.
Trotz des Überangebots fehlt in vielen Familien das Geld, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Auch hat sich in den letzten 50 Jahren das Essverhalten drastisch geändert. Es wird zu viel, zu fett und zu süß/salzig gegessen. Auf dem Speiseplan der Deutschen steht zu oft Fleisch und zu selten Gemüse. Um Zeit zu sparen, wird weniger selbst gekocht, sondern oft Fertiggerichten der Vorzug gegeben.
Andererseits wächst das Bewusstsein, sich für die Herkunft der Lebensmittel zu interessieren und gegen dioxinbelastete Eier oder Rückstände von Glyphosat in Pflanzen zu protestieren. „Bio“ ist als Gütesiegel für gesunde Nahrungsmittel anerkannt, die Zahl der Vegetarier nimmt zu, die der Veganer holt auf.
Zwölf namhafte Karikaturisten und Karikaturistinnen nehmen sich in der Ausstellung des Themas an und schlagen einen Bogen vom Erzeuger bis zum Konsumenten. Ob Lebensmittelskandal oder Essverhalten, Massentierhaltung oder Bienensterben – nichts ist sicher vor der ironischen Überhöhung und satirischen Kommentierung.
Wie wohl ist mir’s, dass mein Herz die simple, harmlose Wonne des Menschen fühlen kann, der ein Krauthaupt auf seinen Tisch bringt, das er selbst gezogen, und nun nicht den Kohl allein, sondern all die guten Tage, den schönen Morgen, da er ihn pflanzte, die lieblichen Abende, da er ihn begoss und da er an dem fortschreitenden Wachstum seine Freude hatte, alle in einem Augenblicke wieder mitgenießt.“ Johann Wolfgang von Goethe (Die Leiden des jungen Werther)
Es spricht zur Ausstellungseröffnung:
- Prof. Dr. Tim J. Schulz,
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke
Es musizieren:
- Ralf Benschu, Saxophon
- Karsten Intrau, Gitarre
Mit Ihrer Anwesenheit bei der Eröffnung stimmen Sie zu, dass die dabei gemachten Fotos für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit der Landeszentrale für politische Bildung verwendet werden dürfen.
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Kommentare
KommentierenVerrniassage26.06.
herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an Martina Schellhorn für die - wie immer- wunderbare Ausstellung.
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