Die Schönheit der Potsdamer Architektur in der Landschaft hat Künstler seit jeher begeistert. Zeugnisse dieser Begeisterung haben seit der Gründung des Hauses in vielfältigen Medien – Malerei, Zeichnung und Druckgrafik – Eingang in die Sammlung Bildende Kunst des Potsdam Museums gefunden. Allein in der Druckgrafik verwahrt das Potsdam Museum heute knapp 750 Veduten – so der kunsthistorische Fachterminus für Stadtansichten. Aus diesem Bestand, ergänzt durch Gemälde und Handzeichnungen, wurde die Ausstellung entwickelt. Sie enthält sowohl „Klassiker“ der Potsdam-Veduten als auch bislang nicht publizierte Grafiken, die neue Blicke auf bereits Bekanntes erlauben.
Vom Brauhausberg reicht der Blick auf die von der Havel und Seen umgebene Stadt, führt über die Lange Brücke zum Alten Markt am Rathaus und der Nikolaikirche vorbei Richtung Innenstadt, um sich in der Umgebung in den kurfürstlich-königlichen Schlössern der Hohenzollern in viele verschiedene Richtungen zu wenden. Anlässe für die Ausstellung gibt es gleich mehrere: Forschungsergebnisse des seit 2015 vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur geförderten Digitalisierungsprojektes „Brandenburg im Bild“ können an Originalen nachvollzogen werden, die Reihe „Fokus Sammlung“ wird fortgesetzt und ein Beitrag zum Themenjahr der Landeshauptstadt Potsdam, „Stadt trifft Kirche“, geleistet.
Im Rahmen der Ausstellung „Faszinierender Blick“ präsentieren wir neben den Grafiken auch eine große Anzahl bedeutender malerischer Veduten. Den Auftakt der Ausstellung bilden drei Größen der historischen Potsdamer Kunstszene: Andreas Ludwig Krüger, Eduard Freyhoff und Karl-Lindemann Frommel. Besonders eindrucksvoll ist der monumentale „Blick auf die Stadt Potsdam vom Brauhausberg“ des Künstlers Karl Lindemann-Frommel, der im 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten deutschen Landschaftsmalern zählte. Das großformatige Gemälde, eine Dauerleihgabe aus dem Bestand der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, entstand 1861 und somit fünf Jahre nachdem sich der Künstler in Rom niedergelassen hatte. Das Werk steht in Verbindung zu Lithografien eines Mappenwerks, das bei Louis Friedrich Sachse in Berlin erschien ist und ebenfalls zur Auswahl der Ausstellung zählt.
Erstmals werden mit den Panoramen von Gustav Friedrich Eduard Freyhoff und Johann Wilhelm Gottfried Barth auch zwei Gemälde der Ständigen Ausstellung ihren Standort verlassen und die Sonderausstellung bereichern.
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