Die Kraniche ziehen
UdSSR 1956, 95 min, Spielfilm
FSK: ab 12 Jahren
R: Michail Kalatosow; D: Tatjana Samoilowa, Alexej Batalow, Wassili Merkurjew
Als 1958 „Wenn die Kraniche ziehen“ in Cannes vorgestellt wurde, war das Fachpublikum begeistert: Einen derart sensiblen, im künstlerischen Ausdruck dabei ungewöhnlich expressiven Film über die Folgen des Zweiten Weltkriegs für den Alltag der sowjetischen Bevölkerung hatte man nicht erwartet. Einhellig stimmte die Jury für die „Goldene Palme“, anschließend trat der Film einen Siegeszug durch die Kinos der Welt an. Wenn auch die Tauwetterphase der sowjetischen Innenpolitik nach Stalins Tod von nur kurzer Dauer war, so steht doch der Filmtitel bis heute als ein Synonym für die damit verbundenen, trügerischen Hoffnungen. Die Geschichte von Viktoria, die bei einem Luftangriff Eltern und Obdach verliert, bei der Familie ihres an die Front abkommandierten Geliebten Boris unterkommt und dort den Werbungen seines müßiggängerischen Bruders nachgibt, ist von zeitloser Trauer und Schönheit.
Filmhistorische Einführung durch Dr. Claus Löser
Kooperation zwischen dem Filmmuseum Potsdam und der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD)
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