Mindestens die Hälfte der Geschichte wurde von Frauen durch ihre Arbeit, ihr Wissen, ihre Erfahrung, ihre Kreativität geschrieben und geprägt. Aber kaum etwas erinnert an sie.
Der Stadtspaziergang führt durch Perleberg. Erzählt werden Geschichte und Geschichten von Emanzipation, unterdrückten und verborgenen Identitäten und dem Kampf um Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Anerkennung. Die TeilnehmerInnen besuchen mit einer Historikerin Orte politischer Selbstberechtigung sowie Schauplätze von Kämpfen um gleiche Rechte. Die Stadtspaziergänge führen an Orte in Perleberg, die symbolhaft für emanzipatorische Kämpfe um Anerkennung, Sichtbarkeit und gleiche Rechte stehen.
Bildung bewegt! Somit wollen wir vor allem Frauen zu einem politisch-kulturellem Stadtspaziergang mit anschließendem Gespräch im Café Relais einladen, mit dem Ziel, die politisch-kulturelle und historische Seite der Stadt zu erkunden und dabei besonderes Augenmerk auf die Geschichte der Perlebereger Frauen legen.
Welche Spuren von Frauen im historischen Stadtkern Perlebergs können wir heute noch entdecken? Welche Bauwerke schützen die Menschen und gaben Männern und Frauen Zuversicht? Die St. Jacobi-Kirche bot PerlebergerInnen immer wieder Schutz und Zuversicht, nicht nur zur Wendezeit, als eine Frau dort die friedliche Revolution begleitete. Auch die erste Nachwendebürgermeisterin war eine Frau. Berichtet wird auch von den kaiserlichen Truppen, die 1638 die Stadt mit Brandstiftung, Plünderung, Gewalt und Mord überfielen. Zu besichtigen gibt es darüber hinaus die Waschbänke der ehemaligen Höheren Töchterschule am Flussufer, die Jungfernbrücke mit tragischer Geschichte im Dreißigjährigen Krieg, sowie die sogenannte Bleiche, ein ehemaliger Arbeitsplatz der Frauen. In der St.Jacobi-Kirche wird die Stiftung der Perleberger Jungfrauen besichtigt.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Politische Bildung mit, für und von Frauen – Perspektiven im peripheren Brandenburg“ der Landesarbeitgemeinschaft für politisch-kulturelle Bildung e.V. statt und wird von der Landeszentrale für politische Bildung in Brandenburg finanziert.
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