Gegen die Gewalt an Frauen erarbeiten wir Aktionspläne, beschließen Übereinkommen, stocken Mittel für Frauenhäuser, Hilfe-Hotlines und Sensibilisierungsmaßnahmen auf. Was passiert? Opfer- und Täterzahlen steigen. Allein in Deutschland um 8,5 % seit 2021.
Unser Ansatz scheint dramatisch wirkungslos. Zwar erreicht unsere Hilfe gewaltbetroffene Frauen inzwischen besser - die Tat ist dann aber längst geschehen. In anderen Politikbereichen ist präventives Handeln selbstverständlicher. Wie aber kann man Ursachen häuslicher Gewalt bekämpfen?
Drei Viertel der Täter sind Männer - in den genannten Maßnahmen kommen sie aber kaum vor. Die Istanbul-Konvention hat 81 Artikel, nur drei davon widmen sich Männern. Der Handlungsdruck wird grotesk umgekehrt: Die Verantwortung für den Umgang mit der Gewalt liegt bei den Opfern. Wir wollen diskutieren, wie hier der Fokus nachhaltig verschoben werden kann. Welcher Paradigmenwechsel muss erfolgen? Welche Präventionsarbeit muss geleistet werden, damit Männer nicht zu Tätern werden?
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