Grenzüberschreitende Berichterstattung

Ein Workshop für JournalistInnen und Interessierte beiderseits der Oder

Workshop

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Die Medien werden nicht ohne Grund als vierte Gewalt bezeichnet, denn neben der Informationsvermittlung erfüllen sie eine nicht unwesentliche Rolle im Meinungsbildungsprozess ihrer Empfänger. Eine besondere Verantwortung tragen die Medien beiderseits der deutsch-polnischen Grenze. Die in ihnen erscheinenden Artikel, Reportagen, Filme und Radiosendungen haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Bild vom Nachbarland.

Seit dem EU-Beitritt Polens im Jahre 2004 hat sich die deutsch-polnische Grenzregion sehr verändert. Zahlreiche grenzüberschreitende Initiativen rücken das Leben der Nachbarn beiderseits der Oder näher, entwickeln und stärken die Zusammenarbeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Zustand bereits zufriedenstellend ist. So gelang es beispielsweise immer noch nicht, ein grenzüberschreitendes Medium zu schaffen, das über die Erfolge und Probleme der Menschen in der Grenzregion regelmäßig informiert. Es fehlt an einer zweisprachigen Plattform, die dem Austausch und der Informationsvermittlung dient. Viele der unternommenen Versuche konnten sich nicht etablieren oder scheiterten an der Finanzierung. Eine regelmäßige grenzüberschreitende Berichterstattung geschieht nur am Rande oder gar nicht. Ein Grund hierfür sind auch die fehlenden oder nichtausreichenden Sprachkenntnisse, insbesondere auf der deutschen Seite.

Der Workshop in Prenzlau soll Journalisten aus der Grenzregion bewusst machen, auf welche Probleme ihre Kolleginnen und Kollegen auf der je anderen Seite in Bezug auf eine grenzüberschreitende Berichterstattung stoßen. Davon ausgehend soll gemeinsam nach Lösungsansätzen und Strategien gesucht werden, die eine Intensivierung der Zusammenarbeit und die Entwicklung gemeinsamer Projekte zum Ziel haben. Erörtert werden soll, was sich in den letzten Jahren in der Grenzregion zum Positiven verändert hat, aber auch welche Hindernisse einer soliden grenzüberschreitenden Berichterstattung noch im Wege stehen.

Eine Diskussion soll sich den sog. Tabu-Themen widmen. Konkret soll darüber diskutiert werden, warum bestimmte Themen wie Grenzkriminalität oder Rechtsextremismus, die in der Bevölkerung und für die deutsch-polnischen Beziehungen eine große Rolle spielen, in der Berichterstattung auf der einen oder anderen Seite der Grenze kaum in Erscheinung treten. Zum mehr praktischen Teil des Seminars gehört die Erweiterung des Wissens über die politischen Strukturen der beiden Länder. Die Teilnehmer erfahren, welche politische Ebene (Gemeinde, Kreis, Land,Bund, Warschau, Wojewodschaft) für bestimmte Entscheidungen zuständig ist. Dies ist für die Auswertung der Informationen von großer Bedeutung. Außerdem soll in dem Zusammenhang auch darüber informiert werden, welche Quellen für die Berichterstattung genutzt werden.

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