Die Europäische Union wird durch die anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise auf eine harte Probe gestellt. Ohne ein politisches Einlenken steht nicht nur der Zerfall der Eurozone bevor, sondern damit auch das gesamte Projekt Europa auf der Kippe. Bislang wurde zur Eindämmung der Krise auf eine einseitige Sparpolitik für Krisenstaaten gesetzt. Doch in vielen europäischen Staaten wächst der Unmut über Sparmaßnahmen und Reformen. Gleichzeitig schwindet der Rückhalt der Bürger/innen für eine erweiterte Solidargemeinschaft Europa. Die Krise verdeutlicht, dass die Europäische Union langfristig nicht ohne eine weitere politische Integration und eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik funktionieren kann. Gerade jetzt ist deshalb eine offene Debatte über die politischen Perspektiven Europas nötig. Der Weg aus der Krise bedarf einer gefestigten Solidarität, die nicht nur ideell gedacht wird, sondern sich auch konkret im gemeinsamen Handeln äußert.
Gemeinsam mit Annalena Baerbock und Arnaud Lechevalier diskutieren wir, wie weit Solidarität auf europäischer Ebene gehen kann und soll. Welche verbindlichen Regeln braucht eine Gemeinschaft, die in Zeiten der Krise füreinander einsteht? Wie kann die europäische Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik gestaltet werden, sodass unsolidarisches Verhalten verhindert wird?
Annalena Baerbock ist Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Europa von Bündnis 90/Die Grünen und im Vorstand der Europäischen Grünen Partei, wo sie u.a. am Positionspaper zur Sozialpolitik mitschrieb. Zudem ist sie Landesvorsitzende der Grünen Brandenburg und promoviert zum Völkerrecht.
Dr. hab. Arnaud Lechevalier, ist Wissenschaftler am Centre Marc Bloch und unterrichtet an der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) im Studiengang European-Studies. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Wirtschafts- und Sozialpolitik der EU.
Beide Referenten wirkten in der Fachkommission Europäische Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik der Heinrich-Böll-Stiftung und der daraus entstandenen Publikation „Solidarität und Stärke. Die Zukunft der Europäischen Union“ (2011) mit.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Masterstudiengang European-Studies der Europa-Universität Viadrina statt.
Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung wird gebeten.
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