Die Ausstellung in der Landeszentrale über Albrecht Schönherr, die prägende Persönlichkeit für die evangelische Kirche in der DDR und darüber hinaus, lädt ein, weiter zu denken: Wie ist die evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg heute aufgestellt? Erfüllt sie ihren Auftrag als „Kirche für andere“ (Bonhoeffer)? Wie ist es um die Trennung von Staat und Kirche heute bestellt?
Inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung soll vor allem die Debatte über die umstrittene Formel „Kirche im Sozialismus“ sein, mit der Albrecht Schönherr immer in Verbindung gebracht wird. Bis heute wird kontrovers debattiert, was die Formel „Kirche im Sozialismus“ bedeutet hat, ob sie richtig war, was sie bewirkt oder auch verhindert hat. Noch mehr gilt dies für das Gespräch führender kirchlicher Repräsentanten mit dem SED-Chef und Vorsitzenden des Staatsrates, Erich Honecker, am 6. März 1978. Beides wirkt bis heute nach.
Albrecht Schönherrs Antwort auf Kritiker, die mehr Opposition gegenüber der DDR-Obrigkeit forderten, war: „Wir sind dort gefragt, wo wir sind, das kann man sich nicht aussuchen, die Kirche sollte sich weder auf sich selbst noch auf einen Feind fixieren.“ Die Gäste auf dem Podium bringen unterschiedliche Sichten und Erfahrungen in die Diskussion ein.
Gäste:
- Johannes Schönherr, jüngster Sohn von A. Schönherr, Musikagent
- Hans Jürgen Röder, langjähriger Chefredakteur des Evangelischen Pressedienstes
- Matthias Gienke, Pfarrer in Brüssow, der ersten Pfarrstelle von A. Schönherr
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Kommentare
KommentierenKirche für wen?
ach ja? was hat denn der junge pfarrer aus brüssow dort zum besten gegeben herr richter?
Beeindruckend
Eine Landeszentrale für politische Bildung debattiert über "Kirche für wen" das war mir neu. Das intensive Gespräch mit Zeizeugen und dem "Überraschungsgast" Manfred Stolpe hat mir viele frappierende Einsichten vermittelt. Die Zuhörer haben gebannt gelauscht. Aber total beeindruckt hat mich der jüngste Podiumsteilnehmer Matthias Gienke, Pfarrer in Brüssow. Soviel Elan, soviel Glaubensgewissheit! Ich war 40 Jahre im kirchlichen Dienst, aber dieses Engagement, dieser Esprit hat mir Mut gemacht. Danke Frau Weyrauch für diesen Abend, ich werde noch lange davon zehren.
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