im Rahmen der Potsdamer Gespräche/Forum Neuer Markt „Geschichte und Streit ums Erbe“ und in Kooperation mit dem ZZF
Die Sprengung der Potsdamer Garnisonkirche im Jahr 1968 reiht sich in eine lange Liste von Kirchenzerstörungen in der DDR ein. Die Website „Kirchensprengung und –abriss in der Deutschen Demokratischen Republik“ (https://kirchensprengung.de) verzeichnet rund 60 im Zweiten Weltkrieg beschädigte oder auch intakt gebliebene Kirchen, die in der DDR gesprengt oder abgerissen wurden. Diese Zerstörungsbilanz sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Umgang der DDR mit Kirchengebäuden alles andere als einheitlich war. Entgegen weit verbreiteter Vorstellung war es keineswegs so, dass das SED-Regime bei jeder sich bietenden Gelegenheit Sprengkommandos anrücken ließ, um ein missliebiges Bauerbe des Christentums zu vernichten.
So unbestritten eine Reihe von ideologisch motivierten Zerstörungen ist, so gab es auch vielfältige und oftmals erfolgreiche Bemühungen um Erhalt, die von staatlichen Stellen nicht nur geduldet, sondern auch unterstützt wurden. Ohne die antichristliche Stoßrichtung der SED-Politik in Frage zu stellen, wird in dem Vortrag der Versuch unternommen, anhand von Fallbeispielen aus Leipzig, Berlin und Potsdam ein differenziertes Bild des Umgangs der DDR mit Kirchenbauten zu vermitteln.
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