Politisch-kulturelle Bildung des Einzelen umfasst auch das Wissen um die Architektur in kleinen Dörfern und Städten. Darum möchten wir gemeinsam 12 Schautafeln über die regionale architektonische Entwicklung zeigen, diskutieren und anschließend eine kleine Exkursion unternehmen. Bauten der Moderne finden sich in der Prignitz ganz überraschend in kleinen Dörfern, auch in Uenze. Guter Boden hat es den Uenzener Bauern möglich gemacht, im 20. Jahrhundert eine erstaunliche Anzahl von Neubauten zu errichten und Elemente zeitgenössischer städtischer Architektur ins Dorf zu tragen. Städtische Haustypen, die raffiniert an dörfliche Verhältnisse eingepasst sind, ein architektonisches Bravourstück dank repräsentativer Fassade, eine ehemalige Schule mit strenger Fensterreihung und sorgfältig ornamentierten norddeutschen Giebeln - diese beispielhaften architektonischen Objekte und ihre Bedeutung werden wir kennenlernen.
Immer wieder sind Bauten der Moderne bedroht vom Verfall oder vor extremem Umbau, weil sie noch nicht den Status eines ehrwürdigen Denkmals haben oder oftmals ihre Bedeutng nicht richtig erkannt wird. Über das Thema Moderne werden wir ausführlich sprechen. Welche archtitektonischen benötigen wir heute im Zeitalter des demografischen Wandels? Und inwiefern kann uns die Betrachtung von Bauten der Moderne anregen, über den demografischen Wandel hinaus zu denken und Ideen für die Region zu entwickeln?
Dr. Dieter Hoffmann Axthelm hat sich mit diesem Thema befasst: Moderne umschreibt den "gewaltigen Krisen- und Umbildungsprozess, den vor allem die westlichen Gesellschaften im Laufe des 20. Jahrhunderts durchlebt haben. Dazu gehören die Entfaltung der Massenmedien, arbeits- und verkehrstechnische Mobilisierung der Einzelnen als Werkzeuge der Veränderung. Alles sollte neu und besser werden: das Leben und die Dinge, Stadt und Land, überhaupt die Gesellschaft."
Themen wie Massenproduktion, Industrialisierung, Rationalisierung, Typisierung können diskutiert werden. Und was ist heute? Welche Formen benötigen wir im Zeitalter des demografischen Wandels? Haben wir etwa Angst vor neuer Architektur?
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