Gleichzeitig rechnen politische Beobachterinnen und Beobachter auch innenpolitisch in den USA mit einer radikaleren Politik als in der ersten Amtszeit. Die Wahlversprechen vom Umbau des als „deep state“ verachteten Verwaltungsapparat, dem Austausch von unliebsamen Richtern und Staatsanwälten sowie einer radikalen Migrationsagenda, die Millionen von Menschen betreffen kann, werden als Zerreichprobe der amerikanischen Demokratie angesehen.
Gleichzeitig haben gerade diese Themen neben der wirtschaftlichen Situation und gestiegenen Lebenshaltungskosten eine herausragende Rolle für die Entscheidung der Wählerinnen und Wählern gespielt. Gepaart mit einer schrillen und in Teilen extremistischen Rhetorik sorgte dies für flächendeckende Zugewinne der Republikanischen Partei, was auch in Zukunft eine weitere ideologische und rhetorische Radikalisierung nach sich ziehen kann – gerade auch, weil der sogenannte „Trumpismus“ weite Teile der republikanischen Anhängerschaft mobilisiert.
Das Zusammenspiel von innenpolitischen und innergesellschaftlichen Bedingungen der Wahl Trumps und seiner außenpolitischen Agenda stellen dabei keineswegs einen Zufall dar, sondern sind eng miteinander verwoben. Mit den beiden Gästen Kerstin Kohlenberg (DIE ZEIT, Autorin) und Dr. Michael Werz (Center for American Progress) wollen wir die Bedingungen für Trumps Wahlsieg sowie die erwarteten wirtschaftlichen sowie innen- und außenpolitischen Folgen der neuen US-Administration für die USA und Deutschland diskutieren.
Moderiert wird die Veranstaltung von Viktoria Harbecke (AmerikaHaus NRW e.V.).
Lesetipp
Warum sind die USA politisch so gespalten? Die Autoren haben Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenswelten getroffen. Sie zeigen ein zerrissenes Land, auf der Suche nach sich selbst.
Neuen Kommentar hinzufügen