Die Lausitz liegt am östlichen Rand Deutschlands, aber mitten in Europa und hat schon viele Veränderungen erlebt. Der Braunkohleabbau prägte die Identität und den Wohlstand von Generationen. Nach der Wende folgte eine Deindustrialisierung von historischem Ausmaß. Die Region hat sich noch immer nicht davon erholt. Mit dem lang geplanten und inzwischen gesetzlich beschlossenen Kohleausstieg steht die Lausitz abermals vor einem tiefen Einschnitt. Das neue Schlagwort lautet „Strukturwandel”, und eine ganze Region muss sich wieder neu definieren.
Der Dokumentarfilm von Britt Beyer wirft einen sensiblen Blick in die Region und begegnet Menschen, die dort leben: Ihren Erinnerungen, Ängsten und Wünschen – und ihrem unbedingten Willen, die Zukunft ihrer Heimat mitzubestimmen. Sie spricht mit dem Oberbürgermeister, der die Stadt seiner Kindheit verschwinden sah, und darum die Zukunft fest im Blick hat. Mit der Umweltaktivistin, die um die Erhaltung von Waldgebieten kämpft – und gegen das Fluten der stillgelegten Tagebaureviere mit Wasser, von dem es zu wenig gibt. Mit der Baggerführerin, die seit über 30 Jahren im Bergbau beheimatet ist und sich einen sanften Ausstieg und mehr Wertschätzung für die Tradition wünscht. Und mit einem jungen rappenden Facharbeiter: „Gebt uns eine Zukunft, gebt uns ‘ne Perspektive... Kompetenzen vorhanden, die Fachkräfte sind hier.“
Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseurin Britt Beyer und Kameramann Frank Amannn. Moderation: Katrin Springer, Festivalleiterin
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen