Opfer von Kriminalität wollen zumeist die öffentliche Ächtung der Tat, also dessen, was sie erleiden und durchmachen mussten. Sie erwarten ferner die Solidarität der Öffentlichkeit, aber zugleich auch die Wahrung ihrer Anonymität. An die Medien knüpfen Verbrechensopfer die Erwartung, dass diese die Öffentlichkeit für ihre Situation sensibilisieren. Diese Hoffnung wird oft enttäuscht, denn zu reißerisch fällt nach Meinung von Opferhilfeverbänden immer wieder die Berichterstattung aus. Wissenschaftler betonen, dass die Interessen von Kriminalitätsopfern in den Medien zu kurz kommen und dass sich die Medien zu wenig mit ihnen identifizieren. Die öffentliche Aufmerksamkeit gelte oft vielmehr den Tätern - so lautet der Vorwurf. · Werden Opfer von Verbrechen auch zu Opfern der Medien? · Welche Interessen verfolgen die Medien bei der Berichterstattung über Verbrechen? · Wie kann eine objektive und faire, aber zugleich auch informative Berichterstattung bei gleichzeitigem Schutz der Persönlichkeit des Opfers gewährleistet werden? · Welche Auswirkungen hat die Berichterstattung für Opfer, Täter, Polizei und Justiz? Fragen wie diese wollen der Verein "Opferhilfe Land Brandenburg e.V." und die Friedrich-Ebert-Stiftung aus Anlass des "Tages des Kriminalitätsopfers" mit Ihnen und mit folgenden Gästen diskutieren: - Prof. Dr. Werner Greve, Psychologe, Universität Hildesheim - Frank Jansen, Redakteur der Tageszeitung "Der Tagesspiegel" - Hasso Lieber, Rechtsanwalt, Vorsitzender des Bundesverbandes ehrenamtlicher Richter e.V., ehemals Vorsitzender Richter am Landgericht und Ministerialdirigent a.D. - Ulf Morling, Journalist und Gerichtsreporter für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) - Rosemarie Priet, Diplom-Psychologin, Leiterin der Opferberatungsstelle Potsdam und verantw. Koordinatorin für die 6 Büros der "Opferhilfe Land Brandenburg e.V." Es moderiert Günter Brüggemann, Journalist für die Nachrichtenagentur ddp. Wir freuen uns sehr, wenn diese Veranstaltung Ihr Interesse findet.
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