„Die Vernunft ist und sollte auch nur die Sklavin der Leidenschaften sein“, dieses Diktum geht auf den englischen Philosophen David Hume zurück. Sehen wir es auch heute noch so, dass Gefühle uns zum Handeln motivieren und das Fundament unserer moralischen Urteile darstellen?
Oftmals bewegen uns Gefühle zu moralisch richtigem Verhalten. Beispielsweise hilft eine Person einem Notleidenden aus Mitleid. Und offensichtlich bringen Schuld- und Schamgefühle Menschen dazu, moralische Normen zu achten. Doch manchmal erscheinen von Emotionen gesteuerte Handlungen wiederum gerade besonders unmoralisch wie im Falle eines aus Rache begangenen Verbrechens.
Gefühle können unseren Verstand trüben, sie machen uns parteiisch. Ausgehend von diesem Spannungsverhältnis befasst sich der Vortrag mit dem Zusammenhang von Gefühl und Moral, der die Philosophie seit jeher beschäftigt und der in den letzten Jahrzehnten eine Renaissance erlebt.
Prof. Dr. Felicitas Krämer, Institut für Philosophie und LER an der Universität Potsdam forscht auf den Gebieten Bioethik, v.a. Medizin-, Neuro- und Biotechnologieethik, Metaethische Theorien des Neosentimentalismus, Emotionentheorien, Gefühl und Moral, Authentizität und Autonomie
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