Die Neugründung des Landes Brandenburg lag erst acht Monate zurück, als der „Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ am 17. Juni 1991 geschlossen wurde. Viele Staaten im östlichen Europa erlebten gravierende politische und wirtschaftliche Veränderungen, der Zerfall der Sowjetunion sorgte für Spannungen und Unsicherheit. Mit dem Vertrag sollte vor allem neues Vertrauen in die Beziehungen zwischen beiden Ländern und der Menschen diesseits und jenseits der Oder-Neiße-Grenze geschaffen werden. Ein Vierteljahrhundert später ist dieser Vertrag Anlass, die deutsch-polnischen Nachbarschaftsbeziehungen zu betrachten und an konkreten Beispielen zu zeigen, wie ein Vertrag umgesetzt und mit Leben erfüllt wird.
Das Land Brandenburg, besonders die nördlichen Regionen in der Prignitz und in der Uckermark, hatten in den 1990er-Jahren unter einem massiven Bevölkerungsschwund zu leiden. Auch in Mescherin, einem idyllisch an der West-Oder gelegenen Dorf, wurde die Abwanderung sichtbar. Die Bewohner waren alt oder längst weggezogen, die Dorfkneipe und der einzige Bäcker geschlossen.
Der Aufschwung kam vor fünf Jahren, als ein polnisches Paar mit seinen Kindern nach Mescherin zog. Dem Beispiel folgten weitere junge Familien aus Polen und fanden in alten Häusern ein neues Zuhause. Viele der „Neu-Mescheriner“, die den Umschwung brachten, arbeiten jenseits der Oder und pendeln täglich nach Szczecin (Stettin) oder Gryfino (Greifenhagen). Ihre Kinder aber werden in der Kita in Tantow betreut und erlernen dort spielend die deutsche Sprache.
In der Ausstellung kommen sowohl die alteingesessenen als auch die neu hinzugezogenen Bewohner zu Wort. Sie berichten, wie sich ihr Leben nach dem Umzug verändert hat und warum Brandenburg eine lebens- und liebenswerte neue Heimat ist.
Fotografiert hat Andreas Kämper, Martina Schellhorn führte die Interviews.
Es spricht:
Thomas Kralinski, Staatssekretär, Chef der Staatskanzlei des Landes Brandenburgs
Öffnungszeiten:
Mo.-Mi. 9-18 Uhr
Do. und Fr. 9-15 Uhr
und zu den Veranstaltungen
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