Das Erscheinungsbild der rechtsextremen Szene hat sich gewandelt. Das trifft nicht nur auf Kleidungsstil, Auftritt und Strategien der Rechtsextremen zu, sondern auch auf die Rolle, die Frauen innerhalb der Szene einnehmen. Traten sie bislang vornehmlich als Anhaengsel einer männlichkeitsdominierten Szene auf, sind sie heute staerker aktiv in die Strukturen der NPD eingebunden, sei es als Parteifunktionärinnen oder in der rechtsextremen Frauenorganisation Ring Nationaler Frauen .
In verantwortungsvollen Positionen trifft man rechte Frauen jedoch selten, überwiegend setzen sie sich für Familie und Heim ein und erfüllen ihre Rolle für den Erhalt der Volksgemeinschaft. Sie kümmern sich um Fragen der Kindererziehung und engagieren sich als Elternvertreterinnen in Schulen oder Kitagruppen. Mit dem Bild der netten Mütter von nebenan präsentiert sich die NPD als fürsorgliche und bürgernahe Partei und hofft so auf Wählerstimmen aus Milieus, die sie bisher nicht erreicht hat.
Wie hat sich die Rolle der Frau in der rechtsextremen Szene in den letzten Jahren verändert? Welche Funktion erfüllen sie fuer die NPD? Was bedeutet es, wenn sich Frauen in der Organisation Ring Nationaler Frauen antifeministisch, traditionsbewusst und volkstreu geben? Was steckt hinter ihren aktuellen Strategien und wie kann diesen entgegen gewirkt werden? Die Journalistin Andrea Roepke erlaeutert in ihrem Vortrag die veränderte Rolle und Funktion der Frauen innerhalb rechtsextremer Strukturen und geht auf ihr Selbstverständnis ein. Im Anschluss an den Vortrag besteht ausreichend Zeit für Fragen und Diskussion.
Andrea Roepke ist Diplom-Politologin und freie Journalistin mit dem Themenschwerpunkt Rechtsextremismus. In den letzten Jahren veröffentlichte sie verschiedene Insider-Reportagen zum Thema Neonazismus, insbesondere den Freien Kameradschaften und der Heimattreuen Deutschen Jugend. Sie ist Co-Herausgeberin des Buches Neonazis in Nadelstreifen (2008).
Die Veranstaltung wird im Bundesprogramm XENOS Integration und Vielfalt durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Sie findet im Rahmen des Projektes SPACES Information, Debatte, Training für Toleranz der Heinrich-Boell-Stiftung Brandenburg und in Kooperation mit dem Multikulturellen Centrum Templin statt.
Die Heinrich-Boell-Stiftung Brandenburg lädt Sie herzlich zur Veranstaltung mit der Journalistin Andrea Roepke ein.
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