Subkulturelle Erfahrungen wie z.B. Konzerte sind ein bekannter Einstieg für Jugendliche in die rechte Szene. Die äußeren Merkmale dieser Szene sind dabei um vieles uneindeutiger geworden. Gleichzeitig schafft das Web 2.0 neue Dimensionen für rechtsextreme Propaganda. Vor diesem Hintergrund laden wir zu folgenden Seminaren ein, um Ihnen für das Engagement gegen Rechts Informationen an die Hand zu geben und Sie vor Ort zu unterstützen.
10. 00 Uhr Andreas Speit: Rechtsextreme Subkulturen
12.00 Uhr Pause
13.00 Uhr Dr. Christoph Busch: Das Internet – ein Feld
rechtsextremer Propaganda
15.00 Uhr Christoph Schulze: Autonome Nationalisten
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Das Seminar wird von Andreas Speit eröffnet, der in das Feld der rechtsextremen Subkulturen einführt. Glatze, Bomberjacke, Springerstiefel: Schon lange hat sich das Erscheinungsbild des Rechtsextremismus geändert. Längst treten sie im coolen Style auf und wenden sich aktuellen Themen zu. Die Szene bietet eine rechte Erlebniswelt an, in der das Politische mit dem Privaten zusammen fällt und in der „Kameraden“ sich aktiv einbringen können.
Am Nachmittag geht Dr. Christoph Busch auf die Bedeu-tung des Internet für die rechtsextreme Szene ein. Wäh-rend Hitlers „Mein Kampf“ auf US-amerikanischen Websei-ten frei zum Download verfügbar ist, versuchen Rechtsra-dikale inzwischen auch über das Web 2.0, z.B. Wikipedia, Facebook, Twitter, Einfluss auf den politischen Diskurs zu nehmen. Im Vortrag wird analysiert, welchen Beitrag das WWW zur politischen Handlungsfähigkeit der Szene leistet.
Abschließend geht Christoph Schulze auf den neuen „Schwarzen Block“ ein. Mit Basecaps, dunkler Kleidung und Parolen wie „Fight the system!“ waren die „Autonomen Nationalisten“ vor einigen Jahren zum ersten Mal auf Neona-zi-Aufmärschen zu beobachten. Es handelt sich dabei um eine Strömung der militanten Neonaziszene, die sich diverser Symbole und Sprachformen bedient, die bisher in der Linken verortet waren.
ReferentInnen:
Andreas Speit, freier Journalist, taz-Nord-Kolumnist zum Thema „extreme Rechte“ und Autor für die „taz“. Neben anderen Co-Herausgeber von Neonazis in Nadelstreifen (2008). Autor u.a. in Stadt – Land – Rechts (2010). Ausge-zeichnet vom Medium-Magazin in der Rubrik Lokaljournalis-ten 2007.
Dr. Christoph Busch ist Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Siegen. Forschungsschwerpunkte sind u.a. Rechtsradikalismus und politische Kommunikation. Er hat u.a. 2010 die Publikation Rechtsradikalismus im Internet heraus-gegeben.
Christoph Schulze ist Mitherausgeber des Bandes Autono-me Nationalisten. Die Modernisierung neofaschistischer Jugendkultur (2009). Er ist Mitarbeiter im Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum (Apabiz).
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