Rechtsradikalismus als Gefahr und Herausforderung für die Demokratie

Im Herbst 1989 forderte die Bürgerbewegung in der DDR Demokratie jetzt. Die Friedliche Revolution brachte uns demokratische Verhältnisse und bald darauf die Deutsche Einheit. Demokratie aber ist keine ein für allemal gewonnene Errungenschaft. Sie muss immer wieder „jetzt“ gelebt und gestaltet werden. Jetzt ist Rechtsextremismus eine Bedrohung und Herausforderung für unsere Demokratie: Die bloße empörte Ablehnung des Rechtsextremismus, die gefordert und weithin auch gegeben ist, aber reicht nicht aus, denn schwierige Fragen stellen sich:

Kann man mit Feinden der Demokratie demokratisch und mit erklärten Hassern ohne Hass umgehen?

Um sie zu beantworten, muss nach den sozialen und politischen Ursachen von Rechtsextremismus gefragt werden. Eine vergleichende Betrachtung kann da helfen.

Rechtsradikalismus regte sich als Form jugendlichen Protests gegen die SED-Herrschaft schon in der späten DDR, in der Nazismus angeblich mit Stumpf und Stiel ausgerottet war. Konrad Weiß widerlegte diese Propagandabehauptung seinerzeit in einem viel beachteten Samisdat-Artikel in KONTEXT. Später arbeitete er mit dem Rechtsextremismus-Experten Bernd Wagner zusammen. Als Sozialarbeiter begegnete Thomas Grund Anfang der 1990er Jahre den späteren Mitgliedern der Terrorgruppe NSU. Mit dem Rechtsradikalismus heute ist Patrick Dahlemann (SPD) als Abgeordneter in seinem Wahlkreis in der Region Pasewalk in besonderer Weise befasst.

Wir wollen die Frage nach den Ursachen damals und heute stellen und über die Herausforderung des Rechtsextremismus für die Demokratie heute diskutieren in einem Podiumsgespräch, das Stephan Bickhardt führen wird mit Konrad Weiß, Patrick Dahlemann, Thomas Grund und Bernd Wagner sowie den Zuhörern.

Programm

10. 00 Uhr      Gottesdienst, Pfarrer Jochen Görtz (Predigt zu 2. Mose 34,4-10)

11. 00 Uhr      Begrüßung Dr. Hans-Jürgen Fischbeck

11. 15 Uhr      Podiumsgespräch

  • Patrick Dahlemann, Landtag Mecklenburg-Vorpommern
  • Thomas Grund, Sozialarbeiter in Jena
  • Bernd Wagner, EXIT-Deutschland, Initiative für Ausstieg aus dem Rechtsextremismus
  • Konrad Weiß, Filmemacher, Autor, Rechtsextremismusexperte

Moderation: Stephan Bickhardt, Polizeiseelsorger Leipzig und Westsachsen

ab 13.00 Uhr   Gespräche und Kaffee

Eine Veranstaltung der Bartholomäusgemeinde und der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. unterstützt vom Berliner Landesbeauftragten für Stasiunterlagen

Das Buch "In der Wahrheit leben. Texte von und über Ludwig Mehlhorn", mit Aufsätzen zum Thema, kann erworben werden.

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