Wie werden eigentlich Soldatinnen und Soldaten gemacht? Oder genauer: Wie werden aus Zivilistinnen und Zivilisten Soldatinnen und Soldaten? Diese Fragestellung ist eine der zentralen Herausforderungen, mit denen sich militärische Organisationen grundsätzlich konfrontiert sehen. Hierbei stellt die Disziplinierung der angehenden Soldatinnen und Soldaten vom Formaldienst – im Titel des Workshops symbolisch durch das Kommando „Richt‘ Euch!“ ausgedrückt –, bis hin zur Opferungs- und Tötungsbereitschaft sicherlich die schwierigsten Anforderungen dar.
Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr veranstaltet am 6. und 7. Oktober 2022 in Kooperation mit dem Arbeitskreis Militär und Sozialwissenschaften (AMS) einen Workshop, der sich aus einer Vielzahl von Perspektiven mit dem Themenfeld „Militärische Sozialisation“ beschäftigt.
Die militärische Sozialisation ist insgesamt hochgradig komplex, denn ihre zentralen Herausforderungen unterliegen sowohl externen Einflüssen (z. B. demographischen, politischen und allgemein-gesellschaftlichen Bedingungen) wie auch internen Gegebenheiten des Militärs (z. B. rechtlichen Normen, Traditionen, Leistungsanforderungen). Noch dazu treten diese Einflüsse in Wechselwirkung zueinander: Menschen erfahren sozialisatorische Prozesse (mit oder durch andere Sozialisationsagenten), bevor sie eine militärische Sozialisation erleben, und sie geben diese Erfahrungen selbst an ihr Umfeld weiter – sowohl während der Dienstzeit, im Privatleben wie auch als Veteraninnen und Veteranen.
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