Das Bewusstsein für und die Wertschätzung von Individualität und Vielfalt ist auch eine Frage der Ausgestaltung des Bildungssystems. Entsprechend verpflichtet das Gesetz zur Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung die Bundesrepublik, für Kinder mit besonderem Förderbedarf das gemeinsame Lernen zu ermöglichen.Die brandenburgische Bildungsministerin Martina Münch (SPD) formulierte deshalb das Ziel, ab 2019 jedem Kind unabhängig von seinen Voraussetzungen den Besuch einer wohnortnahen Regelschule zu ermöglichen - bislang haben bundesweit nur 18 Prozent aller Kinder mit Behinderung diese Möglichkeit.
Das Konzept der inklusiven Bildung zielt darauf ab, nicht die Individualität des Kindes an das System anzupassen, sondern das System an den individuellen Bedürfnisse des Kindes auszurichten und damit auf die vorhandene Heterogenität der SchülerInnen einzugehen. Die Hildebrandt-Schule in Birkenwerder ist eine der wenigen weiterführenden Schulen in Brandenburg, die sich bereits auf den Weg zur Umsetzung des Ansatzes gemacht haben. Schüler mit und ohne sog. sonderpädagogischen Förderbedarf, mit und ohne Körperbehinderungen oder Defiziten in der emotionalen und sozialen Entwicklung bilden eine Schulgemeinschaft.
Was bedeutet Inklusion für Schulen? Welche Strukturen und welche schulische Praxis sind nötig, damit Schüler und SchülerInnen mit und ohne Behinderung und mit unterschiedlichen Bildungsvorerfahrungen gemeinsam lernen können? Welche Anforderungen stellt eine Schule der Vielfalt an Pädagogen, Schüler und Schülerinnen und Eltern? Und welche Vorteile bietet Inklusion überhaupt?
Gemeinsam mit Hansjörg Behrendt, dem Schulleiter der Regine-Hildebrandt-Schule, möchten wir über diese Fragen sprechen. Sie sind herzlich dazu eingeladen.
Moderation:
Dorothea Staiger
Wolfgang Seelbach
Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung wird gebeten.
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