Als Walter Kunze Anfang April 1948 in den Westen fliehen musste, wurde die schwierige Situation der Liberalen deutlich. Es war die dramatische Auseinandersetzung zwischen bürgerlichen Politikern, Kommunisten und sowjetischer Besatzungsmacht in der Entstehungsphase der DDR, die vielen Freiheitsliebenden zum Verhängnis wurde. Walter Kunze war seit 1947 brandenburgischer Finanzminister und Landesvorsitzender der LDP. Wegen seines Widerstandes gegen den Volkskongress und seiner Kritik an der einseitigen Bevorzugung der Volkseigenen Betriebe geriet er ins Visier der SED und war unmittelbar von Verhaftung bedroht.
Einer der letzten Zeugen dieser Zeit ist Wolfgang Schollwer, damals Funktionär in der Potsdamer LDP. In seinem 1989 veröffentlichten „Potsdamer Tagebuch“ ist der letztlich vergebliche Kampf vieler Liberaldemokraten gegen die Etablierung einer zweiten Diktatur dokumentiert und reflektiert. Wolfgang Schollwer berichtet über die damaligen Erlebnisse und seine persönlichen wie politischen Schlussfolgerungen.
Mit dieser Veranstaltung eröffnet der Vorstandsvorsitzende der Karl-Hamann-Stiftung Dr. Wolf-Dieter Zumpfort die Reihe „Auf der Suche nach Freiheit – Liberaldemokraten in der SBZ und DDR“.
Die Veranstaltung wird mit öffentlichen Mitteln gefördert und steht allen Interessierten unentgeltlich zur Teilnahme offen
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