Druschba heißt Freundschaft auf Russisch. Freunde sollten auch die rund 500.000 sowjetischen Soldaten, Zivilangestellten und Familienangehörigen sein, die in der DDR stationiert waren. Doch das gelang nie. Der Besatzerstatus, das abgeschottete Leben der Truppen, die Willkür der Militärmacht im Alltag, all das führte zu einem komplizierten Verhältnis mit der DDR-Bevölkerung. 1994 verließen die letzten Truppenteile ihre Standorte in Ostdeutschland. Zurück blieb eine zwiespältige Erinnerung, denn viele Orte sind bis heute von der fast 50-jährigen sowjetischen Truppenpräsenz geprägt.
Welches Bild haben die Menschen heute von der Besatzungsmacht? Wie hat sie den Alltag bestimmt und welche Folgen sind bis heute zu spüren? In der Veranstaltung sollen diese Erfahrungen und die gesellschaftlichen Nachwirkungen debattiert werden.
Gast: Stefan Wolle, Historiker
Der Historiker Dr. Stefan Wolle ist wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums Berlin und u.a. Mitautor des Buches „Roter Stern über Deutschland“ – sowjetische Truppen in der DDR.
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