Die Sozialpolitik steht heute vor großen Herausforderungen. Die Schere zwischen Arm und Reich weitet sich, die Gesellschaft altert und immer weniger Menschen zahlen in die Kassen der Sozialversicherung ein. Gleichzeitig etabliert sich in der aktuellen Diskussion um die Ausgestaltung der Sozialpolitik zunehmend ein Denken, das Menschen anhand ihres Nutzens für die Allgemeinheit bewertet. Wer nichts leistet, verdiene auch keine Unterstützung vom Staat – nach diesem Prinzip werden EmpfängerInnen von Sozialleistungen oftmals ausgegrenzt. Auf der anderen Seite fühlen sich viele unrechtmäßig belangt, wenn der Sozialstaat ausgleichend tätig wird und sozial schwächere Gruppen stützt. Berichte vom „Florida Rolf“ oder die Darstellung von Hartz IV als einem „Versprechen von anstrengungslosem Wohlstand“ fördern dieses Denken.
Mit dem Politikwissenschaftler Frank Nullmeier sprechen wir über die aktuelle Sozialpolitik und sozialpolitische Maßnahmen, die ausgrenzend wirken. Wie gerecht ist die heutige Sozialpolitik und wie kann gerechte Sozialpolitik aussehen? Wie kann der Umbau des Sozialstaats vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels gestaltet werden? Diese und andere Fragen möchten wir in unserer Veranstaltung gemeinsam mit Ihnen diskutieren.
Frank Nullmeier ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen und Leiter der Abteilung "Theorie und Verfassung des Wohlfahrtsstaates" des Zentrums für Sozialpolitik.
Die Veranstaltung wird von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung und im Bundesprogramm „XENOS – Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Sie findet im Rahmen des Projektes „SPACES – Information, Debatte, Training für Toleranz“ der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg und in Kooperation mit der Stadt Lübbenau/Spreewald statt.
Um Anmeldung per E-Mail oder Fax wird gebeten
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