Die Folgen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation Ostdeutschlands nach 1989 sind wieder verstärkt in den öffentlichen Fokus geraten. Die Treuhandanstalt spielte dabei eine bis heute sehr umstrittene Rolle. Denn Privatisierungen und Abwicklungen von Betrieben hatten erhebliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Konsequenzen für die betroffenen Regionen. Doch welche Handlungsspielräume hatten eigentlich die Akteure vor Ort? Und wie versuchten sie, auf die Arbeit der Treuhand Einfluss zu nehmen?
Wolf-Rüdiger Knoll erforschte erstmals umfassend die Bedeutung der Treuhand für das 1990 wiedergegründete Land Brandenburg. Anhand der Privatisierung wichtiger Betriebe wie des EKO Stahl in Eisenhüttenstadt, des Chemiefaserwerkes in Premnitz oder der Braunkohleindustrie in der Lausitz analysiert er das Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Mathias Hohmann berichtet von seinen Erfahrungen mit der Treuhand Anfang der 1990er Jahre. Als „Betriebsbesetzer“ kämpfte er zuerst für den Erhalt seines Betriebes. Später wurde er der Geschäftsführer dieses großen Chemiefaserbetriebes in Premnitz.
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