Störche gelten vielerorts als Glücksbringer und sind bei den Menschen außergewöhnlich beliebt. Das weiß man auch in Rühstädt. Das kleine Dorf beherbergt Deutschlands größte Weißstorchkolonie. Bis zu 40 Paare der grazilen Vögel brüten jeden Sommer auf den Hausdächern der nur 200 Dorfbewohner. Ihre fliegenden Sympathieträger locken alljährlich rund 30.000 Besucher aus der Ferne an. Begeistert vom Klappern der Schnäbel bekommen die Gäste vom harten Überlebenskampf in den Nestern kaum etwas mit. Sie suchen das Idyll. Von diesem Vogeltourismus profitiert der abgelegene Ort und erlebt mit den Tieren in den letzten zwei Jahrzehnten einen Aufschwung. Aber das Ganze hat seinen Preis. Denn während die einen Nester reparieren, stört die anderen die Flut von Touristen. Sind die Störche nun Vögel mit weißer Weste oder einfach Biester mit großer Klappe?
Gespräch mit Jürgen Herper (Ranger im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg)
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