Vom Ende eines Schreckens. Der DDR-Militärstrafvollzug in Schwedt und seine Auflösung 1990

Ein Veranstaltungstag auf dem Gelände des ehemaligen Militärstrafvollzugs und der Disziplinareinheit der DDR in Schwedt

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Während Schwedt für die DDR-Propaganda eine sozialistische Vorzeigestadt an der Oder war, galt sie vielen Wehrdienstleistenden als ein Ort der Angst und des Terrors. Mit der Drohung „Wer sich nicht anpasst, kommt nach Schwedt!“ schüchterten NVA-Offiziere über Jahrzehnte ihre Rekruten ein. Hier befand sich von Juni 1968 bis Mai 1990 der berüchtigte Militärstrafvollzug, in dem Tausende junge Männer unter extrem rigiden Haft- und Lebensbedingungen ihre Disziplinar- und Freiheitsstrafen verbüßten. Die Zeit im „Militärknast“ hinterließ bei zahlreichen Inhaftierten bleibende Traumata und Schäden.

Eine Verarbeitung des Erlebten war aber kaum möglich, da jeder Entlassene zum Schweigen verpflichtet wurde. Erst lange nach der Friedlichen Revolution und der Gefängnisschließung berichteten die ersten ehemals Inhaftierten von ihren dramatischen Erlebnissen. Betroffene gründeten 2013 einen Verein, der sich zum Ziel setzt, mit Veranstaltungen, Projekten und Führungen die Geschichte des Militärgefängnisses wachzuhalten, die damit verbundenen Schicksale aufzuarbeiten und ein Forum für Austausch und Erinnerung zu bieten.

31 Jahre nach der Schließung laden der Verein Militärgefängnis Schwedt e. V., das Stadtmuseum Schwedt und die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) zu einem Tag der Erinnerung nach Schwedt/Oder ein.

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