Die politische Bildung und ihre Träger haben die "Bildungsfernen" als Zielgruppe entdeckt. Weniger allerdings auf eigene Initiative als unter dem Druck zunehmender Projektorientierung der öffentlich Förderung. Die konzeptionellen Folgen dieser Entwicklung sind bisher kaum bedacht. Einerseits stellen sich praktische Probleme: wie findet man Wege zu Zielgruppen, die nicht einfach zu gewinnen sind? Welche Methoden sind für die Arbeit mit dieser Zielgruppe geeignet? Andererseits verändert sich der Zielhorizont der Bildungsarbeit. Einst setzte sich diese die Emanzipation der Individuen von gesellschaftlicher Fremdbestimmtheit zum Ziel. Heute entwickelt sie soziale Kompetenzen, bereitet auf den Arbeitsmarkt vor, bekämpft den Rechtsextremismus und kuriert Gewaltbereitschaft und Fremdenfeindlichkeit. Kurz: sie arbeitet an der Kompensation von Defiziten. Und das beeinflusst auch ihr Verhältnis zu den Adressaten, die eben vor allem als Träger von Defiziten in den Blick geraten. Vor diesem Problemhintergrund ist zu fragen: Was kann – und was soll – die politische Bildung in der Arbeit mit "Bildungsfernen" leisten? Was können etablierte Ansätze erreichen? In welcher Weise sind sie weiter zu entwickeln? Was hat sich bewährt, was ist gescheitert?
Veranstaltungsleitung: Dr. Armin Steil, Dipl. Pol., Dr. phil. (Universität Bielefeld / Forum Arbeit e.V.)
Programm:
[Anreise bei Bedarf bereits am Vorabend]
Begrüßung / Imbiss / Veranstaltungsbeginn: 10.00 Uhr
Vormittag (10.00 – 12.30 Uhr):
Anstöße – Kunst reflektiert Ausschlussprozesse (Beate Maria Wörz, Künstlerin)
"Bildungsferne Schichten" als Zielgruppen von Angeboten politischer Bildung (Dr. Armin Steil)
Diskussion
Mittagessen
Nachmittag (14.00 bis 17.30 Uhr):
Chancen, Grenzen, Kontroversen: Vorstellung und Diskussion von verschiedenen Arbeitsansätzen
Interkulturelle Pädagogik
Kompetenzentwicklung
Auswertung, Verabschiedung
Gemeinsames Abendessen / Ausklang
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