
Nachwirkungen der Kommunalwahlen 1989: Bei der größten Demonstration in der DDR am 04.11.1989 in Berlin fordern die Bürgerinnen und Bürger freie Wahlen.
Bei Wahlen in der DDR war das Ergebnis stets programmiert. Auch bei den Kommunalwahlen am 7. Mai 1989. Diesmal aber beobachteten Oppositionelle die Stimmenauszählung – gegen den Willen der Staatsführung.
Dokumente aus dem Archiv zeigen, dass die Stasi zwar bestens über die Aktion verschiedener Bürgerrechtsgruppen informiert war. Sie schaffte es aber nicht, dieses Aufbegehren gegen staatliche Vorgaben zu verhindern. Erstmals gelang es der Opposition, das amtliche Endergebnis durch eigene Zählungen zu widerlegen. Eine Entwicklung, die zeigte, wie der Machtapparat sechs Monate vor dem Mauerfall bereits an Wirksamkeit eingebüßt hatte.
Podium:
Evelyn Zupke und Stefan Müller waren 1989 bei der Stimmenauszählung in Berlin-Weißensee dabei und schildern ihre persönlichen Erlebnisse.
Dr. Anja Schröter (Historikerin, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) beleuchtet, warum die Kommunalwahlen ausschlaggebend für den weiteren Verlauf der Friedlichen Revolution waren.
Moderation: Peter Wensierski (Journalist)
Einblicke in Dokumente aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv und dem Archiv der DDR-Opposition (Robert-Havemann-Gesellschaft) veranschaulichen das Vorgehen von Stasi und Bürgerrechtsgruppen.
Neue Publikation:
Zur Veranstaltung wird auch erstmals die Neuerscheinung der Dokumentenedition von Gudrun Weber "Nun falten Sie den Zettel ..." Wahlen in der DDR in der Überlieferung der Staatssicherheit (1949–1961) vorliegen. Die Schutzgebühr beträgt 5 Euro.
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