Identitätspolitik - bei nüchterner Betrachtung eigentlich eine unaufgeregte Angelegenheit: gleichberechtigte Anerkennung ausgeschlossener Gruppen in die bestehende Gesellschaft, unter fairer Verteilung aller Ressourcen. Doch so einfach ist es nicht. Von links wie rechts wird der Begriff genutzt wie kritisiert und polemisiert. Es gibt Argumente, die in beiden politischen Lagern genutzt werden wie z.B.: Identitätsdebatten schaffen ein Klima gesellschaftlicher Zensur, in dem Gegenargumente und Diskussion nicht erwünscht sind. Und ebenfalls beide Seiten werfen der anderen vor, die Gesellschaft zu spalten und das eigentlich Wichtige zu übersehen.
Identität ist das politische Thema der Stunde und Lars Distelhorst formuliert eine Kritik der Identitätspolitik, wie wir sie derzeit erleben. Denn Auseinandersetzung und Kritik sind unabdingbar, um die Argumente des Gegenübers ernst zu nehmen, auch wenn man sie nicht teilt.
Lars Distelhorst, geboren in Georgsmarienhütte, hat an der Universität Bremen Politikwissenschaft studiert und promovierte an der Freien Universität Berlin über Geschlechterpolitik. Er ist Professor für Soziale Arbeit und Sozialpädagogik an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Berlin.
Förderer: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz Land Brandenburg
Gefördert im Rahmen des Projektes: Diskursraum Demokratie und Integration
Kooperationspartner: Creatives Zentrum “Haus am Anger”
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