Die Ausstellung erzählt erstmalig die kaum bekannte Geschichte jener Menschen, die von der Bundesrepublik in die DDR einwanderten. Die meisten der etwa 500.000 Personen, die über die innerdeutsche Grenze von West nach Ost wechselten, wählten diesen Weg vor dem Mauerbau – aus Gründen, die häufig Ursache für Migration sind: Sie kehrten zurück zu ihren Familien und Freunden, hatten sich verliebt, flohen vor Strafverfolgung oder suchten Arbeit und ein besseres Leben. Nur eine Minderheit ging diesen Weg aus politischer Überzeugung.
Die zweisprachige Ausstellung (deutsch/englisch) lässt diesen Aspekt deutsch-deutscher Geschichte am Beispiel der Lebenswege von mehr als 20 prominenten aber auch unbekannten Übersiedlern lebendig werden. Fotos, Dokumente, persönliche Erinnerungsstücke und filmische Zeitzeugeninterviews, ergänzt um historische Film- und Rundfunkaufnahmen, werden präsentiert. Die porträtierten Frauen und Männer geben der deutsch-deutschen Rück- und Zuwanderung in die DDR ein Gesicht. Gleichzeitig geht "Wechselseitig" vertiefend auf übergreifende Themen der West-Ost-Migration ein, wie beispielsweise die Prozedur in den Aufnahmeheimen.
Zur Ausstellungseröffnung am 3. November 2016 in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde sprechen
- Dr. Maria Nooke (Stiftung Berliner Mauer)
- Dr. Sabine Kuder (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) und
- Florian Graf (Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und Mitglied im Stiftungsrat der Lotto-Stiftung Berlin)
- Eva Fuchslocher und Dr. Michael Schäbitz, Einführung in die Ausstellung durch die Kuratoren
19:30 Zeitzeugengespräch mit Pierre Boom (angefragt), Ingrid und Manfred Kern, Frauke Naumann und Ellen Schernikau
Die Ausstellung ist in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde bis zum 17. April 2017 (Di-So, 10-18 Uhr) zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Eine Ausstellung des exhibeo e.V. in Kooperation mit der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde - Stiftung Berliner Mauer, gefördert von der Lotto Stiftung Berlin und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Medienpartner: Rundfunk Berlin-Brandenburg, Kooperationspartner: Deutsches Rundfunkarchiv.
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