Die Biografie von Werner Nerlich spiegelt einen Teil deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts wider. Sie ist auch ein Beispiel für den Werdegang eines Menschen, den der Ausgang des Zweiten Weltkrieges stark geprägt hat. 1915 geboren, wuchs Werner Nerlich in Nowawes, dem späteren Babelsberg auf. Gleich nach Beendigung der Meisterschule des Deutschen Handwerks erfolgte 1939 die Einberufung zum Militärdienst. Als junger Soldat und durch die Ereignisse des Krieges wurde Werner Nerlich zu einem politisch denkenden Menschen. In aussichtsloser Situation im Kessel vor Stalingrad entschloss er sich 1943 freiwillig auf die Seite der Roten Armee zu wechseln. Nach dem Besuch einer Antifa-Schule folgte die Mitgliedschaft im „Nationalkomitee Freies Deutschland“. Mit dem Vorrücken der 1.Ukrainischen Front auf Berlin, kehrte Nerlich unbewaffnet und in sowjetischer Uniform ohne Rangabzeichen am 30. April 1945 an der Seite der späteren Siegermacht in seine Heimatstadt Potsdam zurück.
Referent: Hannes Wittenberg, Potsdam Museum
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